doppelpoliger
Schalter 25, Taste 10, Primärwindungen des Transformators 29a, Primärdrossel
28, Aperemeter 26.
Die
für den Betrieb der 0,5 TK-Station erforderliche Stromstärke
gestattet im allgemeinen, die Taste direkt in die Hauptleitung zu legen;
es empfiehlt sich jedoch, auch hier zur Schonung der Tastkontakte ein Tastrelais
anzuwenden. In diesem Fall liegen in der Hauptleitung die Tastrelais-Kontakte
11b, deren Betätigung durch die Handtaste 10 und den Tastrelais-Magneten
erfolgt. Der Gleichstrom für den Tastrelais-Magneten wird von der
Netzleitung entnommen und über die Blockierung 12 geführt, so
daß in der Empfangsstellung der eigene Empfänger vor der schädlichen
Einwirkung des eigenen Senders bei unbeabsichtigtem Drücken der Taste
geschützt ist.
c)
Hochfrequenzkreis
1.
Senderkreis
Von
den Polen der Sekundärspule 29b des Transformators wird der auf ca.
8000 Volt herauftransformierte Wechselstrom zur Speisung des Stoßkreises
dem Kondensator 30b zugeführt. Der Stoßkreis besteht aus diesem
Kondensator 30b (Leydener Flaschen), der Stoßkreisspule 30c (Flachspule
aus Kupferband) und der Löschfunkenstrecke, deren Einzelfunkenstrecken
durch Kurzschließer zwecks Verringerung der Energie kurzgeschlossen
werden können. Von der Stoßkreisspule zweigt der Antennenkreis
ab, der sich aus einem Teil der Stoßkreisspule, der Luftdrahtabstimmspule
32, dem Senderkontakt des Sende-Empfangs-Umschalters 33, dem Luftdraht
35, dem Antennenamperemeter 36 und der Erde 37 zusammensetzt. Um auch mit
Wellen arbeiten zu können, deren Länge unter der Eigenschwingung
des Luftdrahtes liegt, ist ein Verkürzungskondensator mit Kurzschluß
31 in Serie mit der Antenne vorgesehen. Als Blitzschutz dient eine offene
Funkenstrecke mit Kurzschließer 34, die starke atmosphärische
Entladungen zur Erde ableitet.
2.
Empfangskreis
In
der Empfangsstellung des Sende-Empfangs-Umschalters 33 (wie im Schaltbild
angegeben) werden die auf die Antenne auftreffenden Schwingungen über
die Antennenspule 38b und den Antennenkondensator 38c zur Erde 42 geleitet.
Ein Umschalter 38a gestattet die Serien- und Parallelschaltung dieser beiden
Apparate; die Serienschaltung kommt für kurze Wellen, die Parallelschaltung
für lange Wellen zur Verwendung. Die Übertragung der Schwingungen
auf den Detektorkreis, der aus der Detektorspule 39a, den Detektoren mit
Wahlschalter 39b und dem Telefonkondensator 39c besteht, geschieht induktiv;
das Aufnahmetelefon 40 liegt parallel zum Kondensator 39c. Die Kopplung
zwischen Antennen- und Detektorspule wird durch Drehung der letzteren verändert.
Parallel zur Antennenspule liegt der Empfangs-Blitzschutz 41 mit Ausschalter,
durch den atmosphärische Störungen während des Empfangs
direkt zur Erde abgeleitet werden.
d)
Hochfrequenz-Sicherungskreise
Der
Anker des Motors 8, die Feldwicklungen des Motors sowohl wie des Generators
und die Wechselstromwicklungen des Generators 23 sind zweipolig über
einen Kondensator 43 geerdet, wodurch die Maschinen gegen Hochfrequenz-Überspannungen
geschützt sind.
X.
Anweisung zur Bedienung
(Siehe
dazu das Schaltungs-Schema)
A.
Sender
a)
Die Inbetriebsetzung des Motors 8.
Der
auf der Schalttafel befindliche doppelpolige Schalter 3 für Gleichstrom
wird eingeschaltet und die Spannung gemessen. Ist die Betriebsspannung
(11 Volt) vorhanden, so wird der Motor in Gang gesetzt, indem man das Handrad
des Anlassers 7 in der Richtung des Pfeiles langsam nach rechts dreht,
bis der Motor seine normale Umdrehungszahl erreicht hat.
b)
Die
Regulierung des Wechselstrom-Generators 23
Der
auf der Schalttafel befindliche doppelpolige Schalter 25 für Wechselstrom
wird eingelegt. Der Tonschieber 22 wird so einreguliert, daß die
Spannung des Generators eine für die Anzahl der Funkenstrecken passende
Größe (vergl. C) erreicht hat. Der Umformer ist dann zum Senden
bereit.
c)
Abstimmung
Nachdem
die Welle, mit der gesandt werden soll, sowohl im Stoßkreis, wie
im Antennenkreis eingestellt ist, wird der Sende-Empfangs-Schalter 33 auf
„Senden“ gestellt. Bevor nun der Sender in Tätigkeit gesetzt wird,
ist nachzusehen, ob der Kurzschließer der Blitzschutzvorrichtung
34 geöffnet ist. Dann kann die Abstimmung in nachstehender Weise vorgenommen
werden:
Der
Generator wird soweit erregt, daß die Funkenstreckie zu arbeiten
beginnt, wobei aber zunächst nicht ängstlich auf absolute Tonreinheit
geachtet zu werden braucht. Hierbei ist ein Dauerstrich zu geben und die
bewegliche Spule des Luftdraht-Variometers hin und her zu bewegen, bis
das Amperemeter im Luftdraht ein Maximum anzeigt. Diese Stellung der beweglichen
Spule kann durch eine Schraube festgelegt werden.
Dann
wird auf Tonreinheit abgestimmt, indem man unter Zuhilfenahme des Tonkontrollers,
(der einen aperiodischen Kreis, bestehend aus Flachspule, Detektor und
Telefon, darstellt), mit der Taste Zeichen gibt und während dessen
den Tonschieber solange verändert, bis ein musikalisch reiner Ton
im Telefon des Tonkontrollers gehört wird. (Der Tonkontroller wird
zweckmäßig nicht zu Nahe an den Luftdraht gebracht, damit durch
die große Energieaufnahme der Detektor nicht gefährdet wird
d)
Betriebsstörungen und ihre Beseitigung
1.
Der Motor läuft nicht an.
Man
untersuche, ob der Gleichstromschalter sowohl auf der Tafel im Maschinenraum,
als auch im Telegraphierraum eingelegt ist. Wenn dies der Fall ist, so
muß das Voltmeter 6 die vorgeschriebene Spannung zeigen. Zeigt das
Voltmeter keine Spannung, so ist anzunehmen, daß entweder die Sicherungen
im Maschinenraum oder auf der Tafel im Telegrphierraum durchgebrannt sind.
Sind die Sicherungen 2 ganz, so müssen die Leitungen vom Maschinenraum
bis zur Schalttafel untersucht werden, bis man den Fehler gefunden hat.
Zeigt das Voltmeter Spannung an, während der Motor nicht anläuft,
so werden sämtliche Leitungen von der Schalttafel bis zum Motor hin
untersucht. Sind die Leitungen in Ordnung, so muß der Fehler entweder
im Anlasser 7 und dem damit verbundenen Turenregler liegen. Am Besten geht
man dann folgendermaßen vor: Mit einem Voltmeter oder einer Glüphlampe
mißt man die Spannung direkt an den Bürsten des Motors und an
den 2 Kontaktklemmen für das Feld des Motors. Zeigt eine dieser Stellen
keine Spannung, so muß der Anlasser 7 und Turenregler genau untersucht
werden, bis der Fehler gefunden ist.
2.
Durchgehen des Motors
Wenn
am Umlaufsregler ein Kontaktfehler vorkommt, etwa derart, daß der
Stromkreis unterbrochen ist, so neigt der Motor zum Durchgehen, d.h. er
nimmt eine abnormal große und damit schädliche Umlaufzahl an.
Hierbei ist der Kontaktfehler zu beheben.
3.
Der Wechselstromgenerator zeigt keine Spannung
Der
doppelpolige Schalter 25 auf der Schalttafel für Wechselstrom wird
angelegt und der Tonschieber 22 teilweise eingeschaltet. Zeigt das Voltmeter
keine Spannung, so müssen die Sicherung für Wechselstrom 24 und
die Leitungen vom Generator bis zur Schalttafel hin genau untersucht werden,
und zwar sowohl die Starkstromleitungen als auch die Feldwicklungen des
Generators. Hierbei ist es auch nötig zu kontrollieren, ob der Schieber
des Gleitwiderstandes 22 mit den Widerstandsdrähten guten Kontakt
macht. Es ist auch die Möglichkeit vorhanden, daß die Hochfrequenzsicherung
43 die parallel zu den Ankerwicklungen liegt, kurz geschlossen ist. Die
Sicherung wird deshalb einpolig abgenommen um zu prüfen, ob
hier der Fehler liegt.
4.
Man mißt wenig oder gar keinen Strom im Luftdraht-Amperemeter.
Man
hat sich davon überzeugt, daß die Stöpsel im Stoßkreis
30 und das Luftdraht-Variometer richtig stehen, sowie daß die Funken
übergehen. Wenn hierbei wenig oder gar kein Strom im Luftdraht-Amperemeter
zu bemerken ist, so liegt gewöhnlich der Fehler daran, daß entweder
keine Abstimmung vorhanden ist, oder daß die Blitzschutzvorrichtung
34 nicht ausgerückt war. Ist diese Blitzschutzvorrichtung ausgeschaltet,
so bewege man die drehbare Luftdraht-Variometer-Spule etwas hin und her.
Ist hierdurch noch keine Maximum im Luftdraht-Amperemeter zu erreichen,
so muß man die Luftdraht-Selbstinduktion etwas vergrößern
oder verkleinern, indem man eine oder mehrere Windungen der Luftdraht-Verlängerungsspulen
zu- oder abschaltet. Bei jedesmaliger Änderung der Luftdraht-Selbstinduktion
bewege man die lose Spule derselben hin und her um festzustellen, in welcher
Stellung man das Maximum bekommt. Bevor man die sekundäre Abstimmung
prüft überzeuge man sich davon, daß der Stoßkreis
geschlossen ist, bzw. daß entsprechend der Welle der Stromkreisstöpsel
richtig eingestellt ist.
B.
Empfänger
Für
die Einstellung des Empfängers ist folgendes zu beachten:
Zum
Empfang wird der Sende-Empfangs-Umschalter 33 nach unten gelegt. Dadurch
werden sämtliche Schwachstromkreise des Empfängers geschlossen;
gleichzeitig wird die Blockierung 12 und dadurch der Wechselstromkreis
des Senders geöffnet. Beim gewöhnlichen Telegrafieren hat man
nur diesen einen Schalter auf dem Empfänger zu bedienen und zwar für
Senden: Schalter nach oben, für Empfang: Schalter nach unten. Der
Motor läuft während des Empfangs weiter.
Beim
genauen Einstellen des Empfängers geht man in folgender Weise vor:
Will
man z.B. die Welle von 600 m empfangen, so wird der Umschalter 38a auf
„Kurze Wellen“ geschaltet und die der beigefügten Tabelle entsprechende
feste Antennenspule 38b in den Apparat eingesetzt. Dann stellt man den
Empfänger beim erstmaligen Anruf ungefähr auf größte
Lautstärke ein, indem man der beigefügten Tabelle die Gradzahl
des Kondensators 38c für ? = 600 m entnimmt. Hierauf dreht man
die oben am Apparat montierte bewegliche Detektorspule 39a etwas nach außen,
und zwar etwa 30° gegen die horizontale Lage. Von den zwei Stöpseln
für diese Spule wird der eine im Loch 0, der andere im Loch
? = 600 befestigt. Innerhalb dieser beweglichen Spule befindet sich
die feste Antennenspule 38b mit 3 Löchern, die bei Spule II mit 4,
5 und 6 bezeichnet sind. Der zu dieser Spule gehörige Stöpsel
wird in das Loch 4 gesteckt. Der Antennenkondensator 38c, der für
? = 600 eingestellt ist, wird jetzt bei erstmaligem Empfang etwas
hin und her gedreht, bis man die genaue Stellung auf maximale Lautstärke
im Telefon herausgefunden hat.
Sind
starke atmosphärische Entladungen vorhanden, so ist es günstig,
mit möglichst loser Kopplung zu arbeiten. Man entferne dazu die bewegliche
Detektorspule etwas von der festen, je nach Stärke der empfangenen
Zeichen. Bei jedesmaliger Änderung der Stellung der sekundären
Spule muß man an dem drehbaren Kondensator entsprechend nachkorrigieren.
Die Einstellung auf 300 und 450 m Welle geschieht in ähnlicher Weise
nach den in der beigefügten Tabelle angegebenen Daten. Ebenso kann
auf jede beliebige andere Welle ? = 600 innerhalb des Bereichs des
Empfängers (vonn 200 – 2000 m) jederzeit schnell eingestellt werden.
Betriebsstörungen
und ihre Beseitigung
1.
Man empfängt nichts
Weiß
man mit Bestimmtheit, daß die eine oder andere Station sendet und
man empfängt nichts oder nur sehr schwach, so wird folgendermaßen
vorgegangen: Zuerst wird nachgesehen, ob die Blitzschutzvorrichtung 34
ausgeschaltet und ob der Luftdraht 35 richtig angelegt ist. Nach der Tabelle
kontrolliere man dann, ob die Stöpsel der Transformatorspulen richtig
stehen und ob der drehbare Kondensator richtig eingestellt ist. Der kleine
Umschalter 38a, der sich unter der beweglichen Spule befindet, muß
für Wellen unter 800 m auf „Kurze Wellen“ stehen. Dann ist der drehbare
Antennenkondensator 38c von 0° auf 180° langsam über die ganze
Skala zu drehen, bis man bei einer Stellung Zeichen empfängt. Hierbei
ist es zweckmäßig, die Detektorspule nicht so weit von der primären
abzustellen, d.h. fester zu koppeln. Hört man jetzt immer noch sehr
schwach oder gar nichts, so ist anzunehmen, daß der Detektor zu „unempfindlich“
oder beschädigt ist. Dann muß durch den Wahlschalter 39b
der zweite empfindliche Detektor eingeschaltet, oder, falls auch dieser
„unempfindlich“ ist, ein neuer Detektor eingesetzt werden. Die vorher angegebene
Abstimmung mit Detektorspule und drehbarem Kondensator wird nun nochmals
wiederholt, bis die Zeichen genügend stark ankommen.
2.
Man wird durch fremde Zeichen gestört
Bei
großer Lautstärke der ankommenden Zeichen und bei starken atmosphärischen
Störungen soll grundsätzlich der mit „empfindlich“ bezeichnete
Detektor eingeschaltet werden.
Wird
man beim Empfang durch fremde Zeichen gestört, so ist möglichst
lose zu koppeln und dann durch scharfe Abstimmung mittels des Kondensators
der Störer auszuscheiden. Hierbei wird es meist erforderlich sein,
den „empfindlichen“ Detektor einzuschalten, da bei sehr loser Kopplung
die Lautstärke entsprechend abnimmt. In derselben Weise ist bei starken
atmosphärischen Störungen vorzugehen.
Legende
zum Schaltbild
Gleichstromkreise
(rote
Leitungen)
1.
Netzanschluß
2.
Doppelpolige Sicherungen
3.
Doppelpoliger Schalter
4.
Amperemeter
5.
Volmeter-Umschalter
6.
Voltmeter
7.
Anlasser mit Umlaufsregler vereinigt
8.
Gleichstrommotor
10.Taste
11a.
Tastrelaismagnet
12.
Blockierung
13.
Akkumulatoren-Batterie
14.
Doppelpolige Sicherung
15.
Doppelpoliger Schalter
16.
Automatischer Schalter
17.
Ladewiderstand
18.
Notsendertaste
19.
Widerstand
20.
Hammerinduktor |
|
21.
Notsender-Tast-Umschalter
22.
Tonschieber
Wechselstromkreis
(Tonfrequenz:
blaue Leitungen)
23.
Generator
24.
Doppelpolige Sicherung
25.
Doppelpoliger Schalter
26.
Amperemeter
27.
Voltmeter
28.
Primärdrossel
29a.
Transformator, primär
29b.
Transformator, sekundär
11b.
Tastrelais-Kontakte
Hochfrequenzkreise
a.)
Sender
(grüne
Leitungen, stark)
30.
Stoßkreis (Bilder 1+ 2)
30a.
Löschfunkenstrecke (Bild 3)
30b.
Stoßkreiskondensator (Bild 2) |
|
30c.
Stoßkreisspule (Bild 1)
31.
Verkürzungskondensator mit Kurzschluß (Bild 5)
32.
Luftdraht-Abstimmspule (Variometer) (Bild 4)
33.
Sende-Empfangsumschalter
34.
Sender-Blitzschutz
35.
Luftdraht
36.
Antennenamperemeter
b.)
Empfänger
(grüne
Leitungen, schwach)
38.
Antennenkreis
38a.
Umschalter für kurze und lange Wellen
38b.
Antennenspule
38c.
Antennenkondensator
39.
Detektorkreis
39a.
Detektorspule
39b.
Detektoren mit Wahlschalter
39c.
Telefonkondensator
40.
Telefon
41.
Empfänger-Blitzschutz
42
- 37. Erde |
Weitere
Informationen zum Thema Knall- / Lösch- / Tonfunkensender finden sie
hier:
Marconi beginnt 1897 in England
Marconis Versuche am Bristol-Kanal
Slaby und Braun folgen in Deutschland
Max Wien, Telefunken und der Löschfunkensender
Die Zeit des Funkensenders - Aufsatz des Funkpioniers Jonathan Zenneck
(1953)
250 Watt Löschfunkensender von Elektromekano
Löschfunkensender Telefunken 0,5 T.K.
Löschfunkensender Telefunken 1,5 T.K.
Funkenstation des DS "Vaterland" (1913)
Version:
21-Oct-06 / Rev.: 11-Jun-11 / HBu
|