Sicht-Funkpeilanlage Telefunken SIG 638
alias: TELEGON  IV
Abbildungen: M.Hahnke DJ1DAN (1), Handbuch (1) und Heinrich Busch (1)  -  

Oben: Der TELEGON IV (Telefunkenbezeichnung: SIG 638) ist eine Sichtpeilanlage mit Kursskala für den Frequenzbereich zwischen 250 kHz und 30 MHz mit einer Lücke zwischen 510 und 550 kHz (ZF = 525 kHz). Die im Foto oben gut erkennbare Rollskala bietet für jeden der 10 Teilbereiche in die das Band unterteilt ist, eine Länge von 660 mm. Als Betriebsarten werden A1, A2 und A3 angeboten.
Durchmesser und Höhe der links abgebildete Ferrit-Antenne für die Schiffs-Ausführung der Peilanlage betragen 800 mm. Sie besteht aus zwei Rahmenebenen mit mehreren um 90 Grad versetzten Ferritstäben, auf denen eine Wicklung angebracht ist. Diese liefern die sinus- bzw. cosinusförmigen Peilspannungskomponenten an den Empfänger. Um eine durchgehend optimale Empfindlichkeit zu erreichen wird die Impedanz der Ferritantennen durch vom Bereichsschalter gesteuerte Relais in der Mitte des Frequenzbereiches umgeschaltet. Die Hilfsantenne ist im abgebildeten Gehäuse mit eingebaut, sie wird durch Metalleinlagen an den Innenseiten der oberen und unteren Abdeckhauben gebildet.
Die Antennenspanungen der beiden Rahmenebenen werden zwei gleichartigen einknopf- bedienten Empfängern zugeführt, verstärkt und an die Ablenkplatten der Kathodenstrahlröhre geleitet. Haben beide Kanäle die gleiche Verstärkung, setzten sich die Spannungs- 
komponenten an den Ablenkplatten wieder so zusammen, dass auf dem Bildschirm eine winkelgetreue Anzeige der Einfallsrichtung erfolgt. Der Vorteil dieses Zweikanal-Peilverfahrens liegt darin, dass auch ein innerhalb der Bandbreite des Empfängers liegender Störsender getrennt gepeilt werden kann. Dabei erscheint anstelle des Striches ein Parallelogramm auf dem Bildschirm, dessen Parallelkanten die Peilrichtungen des Nutz- bzw. Störsenders anzeigen. Zur Seitenkennung wird die dafür vorgesehene Drucktaste bedient. Dadurch erscheinen auf dem Bildschirm zwei vom Mittelpunkt ausgehende Linien, die den Quadranten anzeigen, aus dem die elektromagnetischen Wellen einfallen. Unten: Der SIG 638 alias "Telegon IV" im militärischen Look mit englischer Beschriftung

Bildnachweis:
Abb.1  Urheber gem.§7 Urh.G.: Michael Hahnke, DJ1DAN  (Mit freundl. Genehmigung 2006)
Abb.2  Quelle: Handbuch zum Funkpeiler Telegon IV (Urheber dort nicht benannt)
Abb.3  Urheber gem.§7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne

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Version: 29-Apr-07 / Rev.: 07-Jun-11 / 04-May-12 / HBu