arme Pinguine . . .  oder: Warum sehen Pinguine so traurig aus ?
Quelle: Unbekannt  - Zusammenstellung: Heinrich Busch, Berne

Vor Abermillionen Jahren gab es einen Pinguin, Pachydyptes ponderosus, der war 1,60 Meter gross und 100 Kilogramm schwer – „zu klein um Basketball zu spielen, aber schwer genug für American Football“, wie der Paläontologe Simpson gesagt hat. Leider ist P. ponderosus vor der Erfindung Amerikas ausgestorben und mit dem Football wurde es nichts. Übrigens gibt es in Nordamerika eine Mannschaft, die „Pittburg Penguins“ heisst. Sie spielt aber Eishockey, und ausserdem heisst sie nur so – es sind Menschen.
Die heutigen Pinguine, die höchstens 1,15 Meter gross werden und manchmal nur vierzig Zentimeter, stehen ratlos auf den Eisschollen herum und wissen nicht, was sie machen sollen. Zu klein und zu leicht nun auch für American Football !  Manchmal sieht man sie Anlauf nehmen, die rechte Schulter nach vorne drücken und eine Möwe umrennen oder eine Robbe rammen.
Dann bleiben sie wieder stehen und wissen nicht, wie es weitergehen soll mit ihrer Sehnsucht nach Ballspielen. Irgendwie wird man bei der Betrachtung von Pinguinen nie das Gefühl los, sie warteten auf etwas oder hätten einen grossen Wunsch und trauten sich nicht, ihn auszusprechen. Sagen wir es so: Pinguine wirken, als hätten sie unheimlich gerne richtige Arme, wie wir, mit Händen dran. Nicht nur Flügelreste. Uns geht die Geschichte vom Tierwärter im Kopf herum, der für die Pinguine im Zoo zuständig war. Immer wenn er zu ihnen kam, drehten sich alle um. Für den Mann war das traurig, aber es ist erklärlich: Sie können einfach seine Arme nicht ansehen und die kräftigen Wärterhände. Wahrscheinlich hat ihnen der liebe Gott bei der Schöpfung das alles auch versprochen. Dann hat er die Sache vergessen, und nun stehen sie da und hoffen, dass er sich doch noch erinnert.
 

Für eine der grössten Schweinereien, die man jemals mit Pinguinen angestellt hat, ist die britische „Royal Air Force“ verantwortlich. Ihre Jets flogen auf den Falklands immer am Strand entlang, wo tausende von Pinguinen stehen. Komischerweise berichtete ausgerechnet die "Südwest Presse" in Ulm -  eine eher pinguinarme Gegend – darüber ausführlich:

„Erst fliegen die Piloten nach rechts und die Pinguine schauen nach rechts!
Dann fliegen die Piloten nach links und die Pinguine schauen nach links!
Nach einigem Hin und Her schwenken die Flugzeuge aufs Meer hinaus und fliegen dann direkt 
über die Pinguine ins Land. Die neugierigen Vögel verrenken dabei den Hals soweit nach hinten, 
bis sie das Gleichgewicht verlieren und umfallen. Wer von den Piloten die meisten Pinguine 
umgeschmissen hat, ist Sieger."
Diese Gemeinheit werden wir der Air Force nie vergessen!
Klar ist aber: Hätten die Pinguine Hände, könnte so etwas nicht passieren. Sie hätten die Möglichkeit, sich festzuhalten oder beim Fallen abzustützen, genauso wie sie sich kratzen könnten, ohne dauernd umzukippen. Sie könnten mal dem Seeleoparden, der sie fressen will, eins aufs Maul hauen. Oder den Riesensturmvogel, der ihre Kükenkolonien bedroht, an den Füssen aus der Luft zerren und zersausen. Sie könnten sich umziehen und müssten nicht immer Frack tragen, das ganze Leben denselben Frack! Sie würden ja gerne mal nackt baden, aber es geht nicht.
Doch vor allem: Sie könnten sich umarmen! Pinguine haben einen zehnmal besseren CW-Wert als ein Mensch, sie haben den Strömungswiderstand eines Zweieurostücks – aber nie können sie ihrer Frau den Nacken kraulen, nie den Arm um ihren Körper schlingen, nie die Geliebte an sich ziehen. Im Zoo sehen sie Menschen, die mit ihren Händen die wunderbarsten Dinge tun, und sie stellen sich vor, wie auch sie ihre Handflächen über das Federkleid einer Pinguinin schweifen lassen  oder wie unter ihren geschickten Fingern das aufgeknöpfte weisse Hemd eines Pinguinerichs zu Boden sinkt. Sie schauen an sich herunter und sehen Schwimmstummel! Ihre Trauer ist namenlos!
„Pinguine haben es bei der Liebe schwerer als andere Vögel“, schreibt Rory Wilson in seinem Werk über „Die Welt der Pinguine“, das er zusammen mit Boris Culik verfasst hat.
„Ihre Körper sind flaschenförmig, und jeder der schon einmal versucht hat zwei Flaschen aufeinanderzulegen, weiss was ich meine... Eine falsche Bewegung und das Männchen stürzt ab.“ Sex ist für sie nur ein Balanceakt und dauert einige Sekunden, denn sie haben Nichts, womit sie sich länger aneinander festhalten könnten.   Hände, o Herr! Gib ihnen Hände ...
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Version: 27-Dec-03 / Rev.: 13-Jun-11 / HBu