MS Irving Brook / HPBN
Foto (1): Hagenuk GmbH, Kiel  - 

Oben:  Die Funkstation des Tankschiffes "Irving Brook" / HPBN ist auf diesem Foto nur teilweise abgebildet. Unter dem Fenster erkennt man ein Bedienfeld, rechts daneben steht hinter der Schreibmaschine der Antennenwahlschalter (Hersteller: Elektromekano, Kopenhagen), rechts daneben der Mittelwellensender MS 350 von Hagenuk. Der Sender arbeitet im Bereich zwischen 405 und 535 kHz in der Sendeart A1 (500 kHz auch A2) und leistet 350 Watt. Ganz rechts steht auf dem Tisch der Notsender MS 150N von Hagenuk, er wird an der Notbatterie betrieben und leistet im Mittelwellenbereich 150 Watt bei A1- und 60 Watt bei A2-Betrieb. Die weitere Funkausrüstung ist auf dem Foto nicht zu sehen. Sie besteht aus einem Kurzwellensender S 49KT (4 - 22,5 MHz / A1, A2, A3 / 100 Watt), einem Grenzwellensender GS 50E (1,6 - 3,8 MHz / A1=50 Watt / A3 = 20 Watt), einem Rettungsbootsender SM 108K (500 + 8346 kHz / A2 / 3-4 Watt) und einem Empfänger Hagenuk UE 11 für den Frequenzebereich 100 kHz - 30 MHz. Ein zweiter Empfänger ist nicht gelistet. Die Vermutung, dass der E 50 im Grenzwellentelefon GS 50E als Notempfänger benutzt wurde, liegt nahe. Als Autoalarmempfänger war ein A6 von Elektromekano vorhanden.
Das Tankschiff MS "Irving Brook" wurde 1951/52 bei den Howaldtswerken in Hamburg als Baunummer 875 für die Reederei Canada Western Trading Corp.(H.C. Irving) gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 30.12.1951, der Stapellauf am 30.8. 1952 und und die Übergabe an die Reederei am 25.11.1952. Das Schiff war mit 12562 BRT / 18230 tdw vermessen, 162 Meter lang und 21,8 Meter breit. Ein Dieselmototor mit einer Leistung von 8100 PS brachte die "Irving Brook" auf gut 15 Knoten. Sie wurde unter panamischer Flagge in Fahrt gebracht und erhielt das Rufzeichen HPBN. Im Februar 1954 kollidierte die "Irving Brook" nach einem Ruderversager in der Elb-Mündung bei Cuxhaven mit dem belgischen Frachtschiff "Louis Sheid", beide Schiffe wurden dabei schwer beschädigt. Im März 1955 lag die "Irving Brook" bei den Hamburger Howaldswerken an der Pier. Zu Feierabend löste sich die Gangway, sieben Arbeiter stürzten über 5 Meter in die Tiefe und wuden dabei schwer verletzt. 1962 wurde sie von der Werft  "St.John Drydock" in Neufundland um 16,5 Meter verlängert. 1970 wurde das Schiff durch ein Feuer schwer beschädigt und abgewrackt. Das Heck wurde für den Neubau der "Irving Stream" / CYNJ verwendet. Vermutlich kamen auch Teile der Funkstation in das neue Schiff: In einer Beschreibung sind der MS 350 und der MS 150N erwähnt.
Bildnachweis:

Foto (1) Quelle: HAGENUK Radio-Service, Kiel in "Schiffsliste 1955", Seite 21 (Urheber dort nicht genannt/Firma erloschen/Rechtsnachfolger noch unbekannt) 
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Version: 10-Mar-09 / Rev.: 20-Sep-09 / 21-May-11 / HBu