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oben: Funkstation der "Hamburg Express" / DHEC bei Indienststellung 1972 Von rechts nach links:Hellfax BS114, Siemens E311, Tastgerät TG 440 für Wetterfax, MW/KW- Sendeanlage St1400C, Selektivruf-Dekoder Siemens C 830 mit 8-Kanal-Empfänger, zwei Empfänger DEBEG 7200, Autoalarm AA 204, UKW SEM-57, Sitor-Anlage Stb 75 und FS-Maschine Siemens T-150. |
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oben: Von links nach rechts: UKW-Steckfeld und UKW-Anlage SEM-57, darunter das AutoAlarm AA-204. In der Mitte oben ein Leerfeld, dann Steckfeld für Empfangsantennen und unten ein Allwellenempfänger DEBEG 7200. Rechts daneben oben die Bedienfelder für UWK, KW und GW mit Umschaltmöglichkeiten, darunter ein weiterer DEBEG 7200. Ganz rechts oben der analoge Selektivruf-Dekoder mit 8-Kanal-Empfänger. Darunter ein Freifeld. |
oben rechts und links: Der Empfänger Siemens E 311 für den Wetterkartenschreiber BS-114 rechts neben der Sendeanlage ist durch einen Teletron TE-704 (Hersteller: Pfitzner) ersetzt worden, dadurch entfiel auch das "Hubgerät" TG 440. Im linken Sendergestell befindet sich der Hauptsender ST 1400C mit Stromversorgungsteil. 4 Endröhren 4CX250B arbeiten in einem kühlenden Luftstrom (Zwangskühlung) und verleihen dem Sender Leistungen von 400W (MW A1), 200W (MW A2), 1200W (GW/KW A1) und 1500W (KW A3J). Im rechten Gestell befindet sich oben der Sendeantennen-Wahlschalter, dessen Ausgang darüber noch einmal aufgeteilt ist, um zwischen den beiden Reusenantennen zu wählen. Darunter steckt der Notsender ST 85D und darunter eine kleine Schalttafel für die Haupt- und Notstrom- versorgung der Station. Rechts im Bild steht der Wetterkartenschreiber BS 114 von Hell (Kiel) mit dem Empfänger Teletron TE 704A (Hersteller: Pfitzner). An den Wänden um den Wetterkartenschreiber herum sind Sendepläne angebracht. |
links:Das
Foto zeigt meinen ersten (selbstgebauten) Computer für die Kommunikation
an Bord der "Hamburg Express" (1984). Basis war die Platine des damals
pupulären C64 von Comodore, erweitert um einen RTTY-Decoder und einen
Dekoder / Kodierer für Telegrafie. Als Software wurde das Programm
Com_in_64 benutzt, das sich bei der Abwicklung des Telegrafie-Funkverkehrs
als sehr flexibel erwies.
Im Telegrafie-Sendebetrieb konnte man die vorher eingetippten Telegramme per F-Taste aufrufen, das Tempo zwischen 20 und 200 Zeichen/min variieren und auf ein break und anschliessendes "all after" schnell reagieren. Die Telegrafie-Aufnahme und Dekodierung der Funkpresse lief - zeitgesteuert - auch in Ostasien zumindest auf See mit dieser Anlage noch einwandfrei. Einziger Schwachpunkt war zunächst - bei Sendebetrieb - das schlecht geschirmte und in sich verdrillte Kabel, das die Tastatur mit dem Rechner verband und HF in den Rechner induzierte. Der Rechner wurde natürlich auch für Verwaltungsarbeit benutzt. |
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Die
"Hamburg
Express" / DHEC wurde 1971/72 bei Blohm+Voss in Hamburg unter der Bau-Nr.:
877 für die damalige Hapag gebaut. Stapellauf: 8.1.1972, in Dienst
gestellt: 10.7.1972, die Vermessung: 58088 BRZ, 48750 tdw, Länge:
287,7 m, Breite: 32,2 m. Zwei Kesselanlagen mit zusammen 59664 KW Leistung
arbeiteten auf zwei Turbinen und auf zwei Schrauben. Das gab dem Schiff
eine Geschwindigkeit von 28 Knoten, dabei wurden knapp 400 to Brennstoff
pro Tag verbraucht. 3010 TEU (1 TEU = 1 Standard 20-Fuss-Container) konnten
in den Luken und an Deck gestaut werden. Das Schiff war - wie auch die
drei Schwesterschiffe - für den Liniendienst zwischen Nordeuropa und
Ostasien konzipiert
Die Bilder links und rechts unten zeigen den Kartentisch auf der Kommandobrücke mit dem Satelliten-Navigator (Transit) am einen und dem Funkpeiler am andren Ende des Tisches. Das mittlere Foto zeigt eine auffällige Wolkenbildung mit Regen genau voraus. |
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Abbildung
12 zeigt die beiden Radargeräte der "Hamburg Express", die zur besseren
Bildschirmarbeit hinter einem Vorhang standen. Bild 13 entstand während
der Fahrt zwischen Hong Kong und Taiwan und zeigt eine enorme Ansammlung
von Fischereifahrzeugen und Handelsschiffen. Solch ein Radarbild fordert
vom Wachoffizier natürlich allerhöchste Aufmerksamkeit.
Wegen der mittlerweile enorm gestiegenen Brennstoffkosten wurde der Antrieb der "Hamburg Express" 1981 bei der AG Weser in Bremen umgebaut. Wahlweise einer der beiden Kessel arbeitete jetzt auf eine Turbine und diese auf eine Schraube. Die Anlage leistete jetzt noch 29830 KW, die Höchstgeschwindigkeit betrug aber immer noch mehr als 23 Knoten. Dabei verbrauchte das Schiff jetzt rund 100 to Brennstoff täglich. Die Fotos unten zeigen die geöffnete Niederdruckturbine und die Rückwärtsturbine und die neue Schraube hinter dem ebenfalls neuen Ruderblatt. Die Fotos entstanden während des oben erwähnten Umbaus 1981 bei der "AG Weser". |
In
BIld 16 und 17 fährt die "Hamburg Express" / DHEC von Ostasien
kommend im Indischen Ozean in Richtung Sokotra im Golf von Aden. Der dort
von Juni bis September vorherrschende Südwest-Monsun weht kräftig
und macht dem großen Schiff zu schaffen.
Die beiden Fotos unten zeigen ein japanisches Wahrzeichen: Den mit 3776 Metern höchsten japanischen Berg Fuji-san. So, wie er sich an einem Wintermorgen während der Liegezeit im und beim Auslaufen aus dem Hafen von Shimizu (heute Shizuoka) darstellt. Einer Legende nach kommt derjenige nach Japan zurück, der beim Verlassen des Landes diesen Berg sieht. Ich habe ihn gesehen! |
Nach
dem Verkauf der "Bremen Express" DDUT an die Taiwanesische OOCL (1991)
wurde die "Hamburg Express" / DHEC 1993 in "Bremen Express" umbenannt
und in Singapur registriert. Damit machte das Schiff seinen ursprünglichen
Namen für einen Neubau der Hapag-Lloyd AG frei. 1999 wurde es an griechische
Eigner verkauft, in "Express D" umbenannt und unter die Flagge Panamas
verbracht. Das neue Rufzeichen war H3GP. Unter dem Namen "Express D" /
H3GP wurde die jetzt 30 Jahre alte ehemalige "Hamburg Express" /
DHEC im April 2002 in Alang (Indien) verschrottet.
TS "Tokio Express" / DNCT war ein Schwesterschiff der "Hamburg Express" / DHEC. Sehr ähnliche Schiffe sind die zur gleichen Zeit vom Bremer Vulkan für den damaligen Norddeutschen Lloyd gebauten und ebenfalls 1981 von der AG Weser umgebauten Schiffe "Bremen Express" / DDUT und "Hongkong Express" / DEBX. Bildnachweis: Bild 1 Quelle: Horst Drewes / HAPAG 1972 (Mit freundl. Genehmigung 2002) Bild 2, Bild 3, Bild 7, Bild 9, Bild 10, Bild 11, Bild 12, Bild 13, Bild 16, Bild 17, Bild 18 und Bild 19 Urheber gem.§ 7 Urh G: Marianne Busch, Berne Bild 4 und Bild 6: Karlheinz Maschek 1974 (Mit freundl. Genehmigung 2000) Bild 5 Urheber gem. §7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne Bild 8 Copyright© by "Malay Air-Photo" 1985 (Urheber nicht genannt / Foto erworben 1985) Bild 14 und Bild 15 Quelle: Sammlung Claus Briedenhahn (Mit freundl. Genehmigung 2011) |