Feuerschiff Elbe1  Bürgermeister  O'Swald / DFBP
Fotos:  Dieter Pohlmann (5) und Heinrich Busch, Berne (1)  - *

Urheber: Dieter Pohlmann, Krefeld
Urheber: Dieter Pohlmann, Krefeld
FT-Station des Feuerschiffs Elbe 1 "Bürgermeister O'Swald"  Beide Fotos zeigen die gleiche Station jeweils aus der gegenüber- liegenden Perspektive.
Oben links: Ganz rechts steht ein Mittelwellensender MS 150N von Hagenuk, Baujahr ab 1952. Links daneben oben ein Empfänger Siemens E 566, (ab 1957) darunter ein UE 11 von Hagenuk, Baujahr ebenfalls ab 1952. In einer Schiffsliste der Firma "Hagenuk Radio Service" vom April 1955 sind für "Elbe1" der MS 150N und der UE 11 bereits aufgeführt. Die weiteren Geräte sind auf dem Foto
oben rechts: besser zu erkennen. Links im Bild (oben rechts) steht ein Empfänger aus den 80er Jahren, ein R2DTD/5 von Dantronik (Flensburg), rechts daneben ein Funktelefon für Grenzwelle Hagenuk EGT 200. Hersteller ist die dänische Firma DANCOM.
unten links:  Die Funktelefonieanlage im unverkennbaren "Sailor-grün" steht ebenfalls in der oben abgebildeten Station, gehört aber eigentlich nicht dazu. Es handelt sich um ein Ausstellungsstück, das für die Funkstation des Schiffes gespendet wurde. Auf dem Foto oben rechts hängt ganz rechts hinten in der Ecke hinter der schwarzen Lampe an der Wand.  Das obere Gerät ist ein 140 Watt SSB-Sender für Grenz- und Kurzwelle Sailor T124, das untere nur halb abgebildete ist der Empfänger Sailor R110. Beide Geräte  stammen aus den 70er Jahren. 
Urheber: Dieter Pohlmann, Krefeld
Urheber: Dieter Pohlmann, Krefeld
Oben rechts:  Das Bild zeigt einen Blick auf die Brücke der "Bürgermeister O'Swald"
Unten: Das Feuerschiff Elbe 1 "Bürgermeister O'Swald" liegt in Cuxhaven. Sie wurde 1939 als Ersatz für das gekenterte Feuerschiff Elbe 1 bei der Meyer-Werft in Papenburg in Auftrag gegeben, der Stapellauf fand 1943 statt. 1948 wurde das Schiff übergeben und blieb bis 1988 als Feuerschiff im Dienst. Das Schiff ist 49 Meter lang, 9,55 Meter breit, verdrängt 1000 t und ist mit 641 BRT vermessen. Der Hauptmotor leistete bei Indienststellung 368 KW, 1970 wurde er gegen einen Viertaktmotor von MAN ausgetauscht, der 480 KW leistet. Das kardanisch aufgehängte Leuchtfeuer ist in 15 Metern Höhe angebracht, die Brennweite der Optik ist 300 mm. Eine 2000 Watt Lampe liess das Feuer 23 sm weit leuchten. Die Kennung war: 5 Sekunden hell, 5 Sekunden dunkel. 
Bei Indienststellung des Schiffes war die Funkstation mit einem Sender S  317H, einem Allwellenempfänger E 381H (Brotkiste) und einem 1,5 KW Löschfunkensender 1,5 TK ausgerüstet. Alle diese Geräte wurden in den 30er Jahren von Telefunken hergestellt. Löschfunkensender waren seit 1934 nur noch als Notsender zugelassen. Die hier beschriebene Erst-Ausrüstung wurde im Laufe der 40 Dienstjahre des Schiffes immer wieder modernisiert. Mehrere Generationen dieser Modernisierungen sind auf den Fotos oben zu sehen.
Urheber: Heinrich Busch, Berne
Dem heutigen Museumsschiff ist das Rufzeichen DFBP zugeteilt worden. Während der Dienstzeit als Feuerschiff "Elbe1" wurde während des Verholens vom und zum Liegeplatz - also wenn das Schiff in Fahrt war - das "Behörden"-Rufzeichen DBBR benutzt. Auf seiner Position in der Elbmündung arbeitete das Schiff wie eine Küstenfunkstelle, benutzte das Rufzeichen DCH und arbeitete auf den Mittelwellen- frequenzen 500 und 474 kHz. Die drei Funker an Bord gingen eine 24-Stunden-Wache (H24). Hörbereitschaft bestand für die Seenot- und Anruffrequenzen auf Mittel- und Grenz- und Ultrakurzwelle: 500 kHz, 2182 kHz, und dem UKW-Kanal 16 (156,8 MHz). Für diese Frequenzen gab es getrennte Empfänger. Zum Aufgabenbereich der Funkoffiziere gehörte die Abwicklung von Funkverkehr auf Mittel-, Grenz- und Ultrakurzwelle sowie das wahrnehmen der Meldungen für den Schiffsmeldedienst. Am 1. September 1982 wurde auf "Elbe1" der Telegrafiebetrieb auf Mittelwelle eingestellt und gleichzeitig die Besatzung auf 2 Funker je Törn reduziert. Der Funksprechverkehr wurde von der Brückenwache übernommen. Nach der Außerdienststellung am 22. April 1988 wurde das Schiff von der Stadt Cuxhaven erworben und an der Zollkaje der Öffentlichkeit als Museumsschiff zugänglich gemacht. Betreut wurde es vom "Förderverein Schiffahrtsgeschichte Cuxhaven – Feuerschiff ELBE 1 – e.V.". Die Stimmen, das Feuerschiff wieder fahren zu lassen, wurden immer lauter und führten zur Gründung des "Feuerschiff – Verein ELBE 1 von 2001 e.V.". Durch gründliche  Überholungsarbeiten konnten die Sicherheitsvorschriften der See-Berufsgenossenschaft erfüllt werden. Mit vereinten Kräften wurde ein neuer Liegeplatz an der Innenseite der „Alten Liebe“ realisiert, im Mai 2004 legte das Schiff zum ersten Mal dort an und kann von dort ohne fremde Hilfe An- und Ablegen. Das Schiff ist damit in der Lage, Fahrten zu maritimen Veranstaltungen in andere Häfen zu unternehmen. Die dafür erforderliche ehrenamtliche Besatzung stellt der Feuerschiff-Verein Cuxhaven. An den Fahrten können Fahrgäste in begrenzter Zahl gegen Erstattung der Unkosten teilnehmen.

*Benutze Quellen:
Die Internetseite des Museumsschiffes:  http://www.feuerschiff-elbe1.de
Otto Prieß: Von der Brieftaube zur Funkenpusterei
Uwe Wensauer: Funk,- Navigations und Ortungsanlagen auf dem Feuerschiff "Bürgermeister O´Swald II"
Vielen Dank an Uwe Wensauer, DK1KQ,  für  freundliche Unterstützung und geduldige Beratung während einiger Telefongespräche

Bildnachweis:
Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4 und Bild 6  Urheber gem. §7 Urh.G.: Dieter Pohlmann, KR  (Mit freundl. Genehmigung 2005)
Bild 5  Urheber gem. §7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne
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Version: 01-Nov-07 / Rev.: 07-Sep-09 / 16-May-11 / HBu