DS Antares / DOSD
Fotos (7): Gerhard Fiebiger / Lübecker Maschinenbau Gesellschaft  -

Die Funkstation des Dampfschiffs "Antares" / DOSD  wurde 1937 mit den hier abgebildeten Funkgeräten ausgerüstet. Die Zusammenstellung lässt auf einen Einsatz des Schiffes in der kleinen und mittleren Fahrt schliessen. Rechts im Bild steht der Mittelwellen-Telegrafiesender S356 S von Telefunken. Er leistet 200 Watt und ist für die Betriebsarten A1 (Telegrafie tonlose) und A2 (Telegrafie tönend) vorgesehen. Die Stationsuhr unter dem Fenster weist bereits die Segmente für die Seenotpausen auf der Seenot- und Anruffrequenz 500 kHz auf. In der Ecke steht auf dem Tisch ein Empfänger E 381 H (Hersteller: Telefunken). Der Zweikreis-Geradeaus- empfänger deckt in 10 Teilbereichen das Frequenzspektrum von 10 kHz bis 20 MHz ab. Zusätzlich ist mit dem Bandschalter in der Mitte des Gehäusedeckels (sog. "Ankerspill") ein "Schiffsdienstband" schaltbar, das den Bereich zwischen 600 und 800 m (entsprechend 500 kHz und 375 kHz) empfängt. Der Lautsprecher des Empfängers ist an der Wand angebracht. Für Sende- und Empfangsbetrieb wurde die gleiche Antenne benutzt, der Umschalter sitzt links unter dem Fenster. Bemerkenswert ist noch die links neben dem Fenster angebrachte Notbeleuchtung. Die kardanische Aufhängung der Lampe lässt auf "Flüssigkeits-Betrieb" (Petroleum oder Ähnliches) schliessen. 
Oben:  Das Dampfschiff "Antares" / DOSD  lief am 25. Februar 1937 bei der Werft "Lübecker Maschinenbau Gesellschaft" (LMG) in Lübeck als Bau-Nr. 363 vom Stapel und wurde am 22. Mai des Jahres an die Argo Reederei Rich. Adler & Co., Bremen übergeben. Das neue Schiff war mit 2593 BRT / 1470 NRT und 4080 tdw vermessen, 97,46 Meter lang und 14.35 Meter breit. 
Unten: Blick vom Achterschiff auf die Aufbauten..................................Unten: Blick von der Brücke auf das Vorschiff
Unten links:  Im Kartenraum der "Antares" befand sich ein Funkpeiler E374 N von Telefunken. Die Abstimmung im Band zwischen 222 und 527 kHz erfolgt mit Hilfe der grossen Skalenscheibe in der Mitte des Gerätes. Der E 374N war 1930 der erste Funkpeiler mit Peil-Seitenschalter "rosa" und "blau"  (Umpolung der Hilfsantennenkopplung zur Erkennung der richtigen Seite). 
Unten mitte: Ein Blick von Backbord nach Steuerbord durch die Kommandobrücke mit Magnetkompass und Maschinentelegraf.
Unten rechts: Das Bild zeigt eine der beiden Doppel-Expansionsmaschinen vor dem Einbau in das Schiff. Die Maschinenanlage leistete 1750 PS, "Antares" lief damit max. 12 Knoten.
Der Dampfer "Antares" nahm im März 1940 für die "Seetransp-Staffel" der Kriegsmarine am Unternehmen “Weserübung” (Besetzung Norwegens) teil und wurde am 10.April.1940 mit Truppen in der Position 58.03 N 11.00  vor der norwegischen Küste nahe Lysekil vom britischem U Boot "Sealion" torpediert. 500 Menschen werden mit in die Tiefe gerissen. Ein Schwesterschiff der "Antares" war das Dampfschiff "Arcturus". Es wurde im November 1937 von der Werft an die Argo übergeben und 1941 von den Briten versenkt.
Bildnachweis:

Alle Fotos (7) Quelle: Gerhard Fiebiger / Prospekt der Lübecker Maschinenbau Gesellschaft (LMG / 1937 / Mit freundl. Genemigung 2004)

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Version: 24-Oct-09 / Rev.: 02-May-11 / HBu