Turbinentanker Baden / DIEB
Fotos (5): Peter Tiemann  - *

Urheber: Peter Tiemann
Das Foto zeigt des Arbeitsplatz des Funkoffiziers an Bord des Tankschiffes "Baden" / DIEB. Im Gerätegestell steckt oben links das Selektivrufsystem 830 von Siemens. Es besteht aus dem Mehrkanalempfänger CX8 ganz oben und dem Decoder E-830 mit dem 4-stelligen Display aus Nixi-Röhren zur Anzeige der Selektivrufnummer der rufenden Station darunter. Mit dem CX8 konnten wahlweise gleichzeitig 4 der 8 für Selektivrufe vorgesehenen Frequenzen zwischen 500 kHz und 22 MHz beoachtet werden. Im Einschub darunter sitzen das Autoalarm-Gerät und das Telegrafie-Alarmzeichentastgerät, ganz unten ein Seefunk-UKW (Baugleich Debeg 7612). Im mittleren Gestell oben das Steckfeld zur Auswahl der Empfangsantennen, darunter der Synthesizer für den auf diesem Foto nicht sichtbaren 1,5 KW SSB-Hauptsender von Ericsson. Er steht links quer zu diesem Arbeitsplatz. Die gewünschte Sendefrequenz und Betriebsart wird am Synthesizer eingestellt, der Sender kann vom Arbeitsplatz aus abgestimmt werden. Unter dem Synthesizer sitzt ein Verteiler für NF zwischen Sprechgarnituren, Kopfhörer, Sender und Empfänger. In der Mitte unten: Ein Empfänger MackeyMarine 3020. Dieses Gerät hiess bei Debeg 7200. Im Gestell rechts daneben oben: Der 400 Watt Notsender (Ericsson / volltransitorisiert) der im Mittelwellen-Bereich auf allen für Schiffe vorgesehenen Frequenzen abgestimmt werden konnte. Unten der Not- /Reserve-RX. Es ist ein RR1 von Drake. In der rechten Ecke steht hinter dem Telefon das Sitor-Gerät STB-75 von Philips, davor (rechts neben dem Telefon) die Fernbedienung für das STB-75, noch weiter rechts ein Fernschreiber von Lorenz und ganz rechts ein Wetterfax-Gerät von JRC.
Am Arbeitsplatz links neben dem Funktagebuch das gelochtes Metallgehäuse ist eine Automatik-Taste (privat). Ein Nachbau einer Hallicrafter HA1 mit 6 (!) Röhren. Dieses Gerät hat OM Tiemann jahrelang zuverlässig auf vielen Schiffen begleitet, bis er es Mitte der siebziger Jahre durch eine Halbleiter-Konstruktion ersetzte. Der dazugehörende Wabbler steht rechts vor dem Notempfänger.
Urheber: Peter Tiemann
Oben: Die gleiche Funkstation aus einem etwas anderen Betrachtungswinkel. Links an der Wand steht der Hauptsender von Ericsson.
Unten rechts: Die "Baden" / DIEB nimmt ihre erste Ladung - Rohöl für Wilhelmshaven - in Khor al Amaya (Irak) im Dezember 1974
Unten links: An der Ausrüstungspier HDW Kiel-Dietrichsdorf. Im Vordergrund TT "Baden" / DIEB, hinten rechts TT "Westfalen" / DIDW und hinten links die TT "Faust". "Westfalen" und "Faust" waren größer als die "Baden" (ca. 120 000 BRT, 240 000 TDW), alle drei Schiffe sind Neubauten und stehen kurz vor der Ablieferung.
Urheber: Peter Tiemann
Urheber: Peter Tiemann
Foto unten: Nachschub vor Kapstadt. Für Perser-Golf-Fahrer der damaligen Zeit sicherlich kein ungewohntes Ereignis. Die Tanker liefen in der Regel Non-Stop von Europa via Südafrika zum PG, da der Suezkanal bis Juni 1975 geschlossen war. Bunker war offenbar kein Problem, aber Frischproviant, Post, Videos und private Bestellungen der Besatzung wurden von Kapstadt aus angeliefert und hingen im "Büdel" unter dem Helikopter. Keine Hafengebühren, keine Reiseunterbrechung, man musste nicht einmal mit der Fahrt herunter gehen.
Urheber: Peter Tiemann
Der Supertanker "Baden" / DIEB wurde 1974 bei der HDW in Kiel für die VEBA Oel AG gebaut und in Dienst gestellt. Bereedert wurde er durch die Poseidon in Hamburg. Das Schiff war 277,17 m lang, 41,04 m breit und mit 73926 BRT / 55866 NRT / 142911 TDW vermessen. Die Antriebsturbine leistete 17652 KW, das Schiff erreichte damit max. 16 Knoten. 1985 verkaufte die VEBA das Schiff. 
*Vielen Dank / 73 an Peter Tiemann für ausführliche Beratung
Bildnachweis

Alle Fotos (5): Urheber gem. § 7 Urh G: Peter Tiemann  (Mit freundl. Genehmigung 2001
Zur Seefunk-Homepage
Version: 28-Nov-01 / Rev.: 02-Sep-07 / 28-Aug-09 / 08-May-11 / HBu