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Das
Foto zeigt des Arbeitsplatz des Funkoffiziers an Bord des Tankschiffes
"Baden" / DIEB. Im Gerätegestell steckt oben links das Selektivrufsystem
830 von Siemens. Es besteht aus dem Mehrkanalempfänger CX8 ganz oben
und dem Decoder E-830 mit dem 4-stelligen Display aus Nixi-Röhren
zur Anzeige der Selektivrufnummer der rufenden Station darunter. Mit dem
CX8 konnten wahlweise gleichzeitig 4 der 8 für Selektivrufe vorgesehenen
Frequenzen zwischen 500 kHz und 22 MHz beoachtet werden. Im Einschub darunter
sitzen das Autoalarm-Gerät und das Telegrafie-Alarmzeichentastgerät,
ganz unten ein Seefunk-UKW (Baugleich Debeg 7612).
Im mittleren Gestell oben das Steckfeld zur Auswahl der Empfangsantennen,
darunter der Synthesizer für den auf diesem Foto nicht sichtbaren
1,5 KW SSB-Hauptsender von Ericsson. Er steht links quer zu diesem Arbeitsplatz.
Die gewünschte Sendefrequenz und Betriebsart wird am Synthesizer eingestellt,
der Sender kann vom Arbeitsplatz aus abgestimmt werden. Unter dem Synthesizer
sitzt ein Verteiler für NF zwischen Sprechgarnituren, Kopfhörer,
Sender und Empfänger. In der Mitte unten: Ein Empfänger MackeyMarine
3020. Dieses Gerät hiess bei Debeg 7200. Im
Gestell rechts daneben oben: Der 400 Watt Notsender (Ericsson / volltransitorisiert)
der im Mittelwellen-Bereich auf allen für Schiffe vorgesehenen Frequenzen
abgestimmt werden konnte. Unten der Not- /Reserve-RX. Es ist ein RR1
von Drake. In der rechten Ecke steht hinter dem Telefon das Sitor-Gerät
STB-75 von Philips, davor (rechts neben dem Telefon) die Fernbedienung
für das STB-75, noch weiter rechts ein Fernschreiber von Lorenz und
ganz rechts ein Wetterfax-Gerät von JRC.
Am Arbeitsplatz links neben dem Funktagebuch das gelochtes Metallgehäuse ist eine Automatik-Taste (privat). Ein Nachbau einer Hallicrafter HA1 mit 6 (!) Röhren. Dieses Gerät hat OM Tiemann jahrelang zuverlässig auf vielen Schiffen begleitet, bis er es Mitte der siebziger Jahre durch eine Halbleiter-Konstruktion ersetzte. Der dazugehörende Wabbler steht rechts vor dem Notempfänger. |
Oben:
Die gleiche Funkstation aus einem etwas anderen Betrachtungswinkel. Links
an der Wand steht der Hauptsender von Ericsson.
Unten rechts: Die "Baden" / DIEB nimmt ihre erste Ladung - Rohöl für Wilhelmshaven - in Khor al Amaya (Irak) im Dezember 1974 Unten links: An der Ausrüstungspier HDW Kiel-Dietrichsdorf. Im Vordergrund TT "Baden" / DIEB, hinten rechts TT "Westfalen" / DIDW und hinten links die TT "Faust". "Westfalen" und "Faust" waren größer als die "Baden" (ca. 120 000 BRT, 240 000 TDW), alle drei Schiffe sind Neubauten und stehen kurz vor der Ablieferung. |
Foto unten: Nachschub vor Kapstadt. Für Perser-Golf-Fahrer der damaligen Zeit sicherlich kein ungewohntes Ereignis. Die Tanker liefen in der Regel Non-Stop von Europa via Südafrika zum PG, da der Suezkanal bis Juni 1975 geschlossen war. Bunker war offenbar kein Problem, aber Frischproviant, Post, Videos und private Bestellungen der Besatzung wurden von Kapstadt aus angeliefert und hingen im "Büdel" unter dem Helikopter. Keine Hafengebühren, keine Reiseunterbrechung, man musste nicht einmal mit der Fahrt herunter gehen. |
Der
Supertanker "Baden" / DIEB wurde 1974 bei der HDW in Kiel für
die VEBA Oel AG gebaut und in Dienst gestellt. Bereedert wurde er durch
die Poseidon in Hamburg. Das Schiff war 277,17 m lang, 41,04 m breit und
mit 73926 BRT / 55866 NRT / 142911 TDW vermessen. Die Antriebsturbine leistete
17652 KW, das Schiff erreichte damit max. 16 Knoten. 1985 verkaufte die
VEBA das Schiff.
*Vielen Dank / 73 an Peter Tiemann für ausführliche Beratung Bildnachweis Alle Fotos (5): Urheber gem. § 7 Urh G: Peter Tiemann (Mit freundl. Genehmigung 2001 |