MS Rheinfels / DEEQ
Fotos: Hans Krause (1), Uwe Ohler (2) und Marianne Busch (12)  - 

Oben:  Seefunkstelle MS "Rheinfels" / DEEQ (1977)  Ganz links im Bild steht eine Fernschreibmaschine T-150 (Siemens), rechts daneben das Bedienteil für die SITOR-Anlage Stb-75 (Philips). Die SITOR-Anlage selbst steht hinter dem Telefon. Darüber an der Wand hängt ein Seefunk-UKW DEBEG 7606 (Sailor RT 143). Am Arbeitsplatz des Funkoffiziers steht links ein Allwellen-Empfänger DEBEG 7201 (Siemens E 410) mit Rastereinschub. In der Mitte das Bedienfeld, rechts oben ein Auto-Alarm-RX AA 204, rechts unten ein weiterer Allwellen-Empfänger DEBEG 7201 - hier mit einem Interpolator-Einschub für die Abstimmung der letzten 100 kHz. Rechts an der Wand hängt die Stationsuhr. Ausserdem steht, auf keinem der Fotos sichtbar, noch ein Wetterkartenschreiber von Koden in der Station.
Oben:  Seefunkstelle MS "Rheinfels" / DEEQ  (1979)  Das Foto zeigt etwas weiter nach rechts und damit auch den Notsender der Station, einen DEBEG 7121 (410 - 512 kHz / A1 + A2 / max. 170 Watt). Unter dem Sender befindet sich das Ladegerät für die Notbatterie und die Schalttafel für die Notstromverteilung. Ganz rechts am Bildrand erkennt man noch die Handgriffe des Hauptsenders DEBEG 7105 (410 - 512 kHz / A1, 1,6 - 30 MHz SSB, A1, A2, A3 / max 1200 Watt)
Im Januar 1979 wurde in die Ft-Station zusätzlich eine Sesacom- Satellitenfunkanlage für das Marisat-System eingebaut. Das abgedeckte Gerät auf dem linken Empfänger ist das dazu gehörende FAX-Gerät. 
Beschreibung der Satelliten-Funkanlage auf der Rheinfels

Foto links: Der Funkoffizier an der Fernschreibmaschine Typ Siemens T150, die zur Sitor-Anlage gehört.

Oben:  Das RoRo-Schiff "Rheinfels" wurde 1977 als Bau-Nr. 113 bei HDW in Kiel für die DDG Hansa (Bremen) gebaut. Das Schiff war mit 14187 BRT / 15075 tdw vermessen, 191 Meter lang und 27 Meter breit. An Deck der "Rheinfels" befand sich eine verfahrbare Containerbrücke - im Foto oben ist sie gut sichtbar. Wahlweise 400 Container oder Trailer konnten an Deck untergebracht werden. Unter Deck hatte das Schiff einen Laderaum von 40000 cbm und 2227 laufende Meter Stellfläche. 
Die Kommandobrücke des Schiffes war für die damaligeZeit (1977) hochmodern ausgerüstet. Unter anderem konnte die "Rheinfels" von einem computergesteuerten integrierten Navigationssystem, das die Daten von Radar, Logge, Kreiselkompass und Satellitennavigation (SatNav) auswertete, gesteuert werden. Abbildung 5 zeigt dieses "Databridge" genannte Sytem des norwegischen Herstellers "Norcontrol". Abbildung 4 zeigt eine Gesamtansicht der Kommandobrücke.
Über die Heckrampe (Mc Gregor) kann Ladung mit bis zu 150 to Gewicht transportiert werden. Auf den Bildern oben und unten (6- 9) sieht man, wie das Schiff nach dem Festmachen die zu jeder Seite um 33 Grad schwenkbare Heckrampe ausbringt. Für den an- oder abmusternden Seemann war diese Einrichtung besonders praktisch: Er konnte sich und sein Gepäck vom Taxi über die Rampe bis vor den Personenfahrstuhl fahren lassen.
Oben:  MS "Rheinfels" / DEEQ  an der Pier in Barbours Cut am Houston Ship Channel (1979)
Unten:  Hauptfahrgebiet des Schiffes waren die Häfen am Persisch-/Arabischen Golf. Die Fotos zeigen einige Eindrücke vom Landgang.
Von links nach rechts: Im Goldbasar in Dubai, eine Moschee in Kuwait  und ein Landhaus am Shatt el Arab
Zwei Hauptmaschinen von zusammen 18990 PS wirkten auf 2 Verstellpropeller und gaben der "Rheinfels" / DEEQ eine Geschwindigkeit von 20,5 kn. Sie und ihre drei Schwesterschiffe "Reichenfels" / DEEM (ebenfalls HDW Kiel), "Rauenfels" / DEEF (gebaut in Sasebo / Japan) und "Rabenfels" / DEDA (ebenfalls in Japan gebaut) erwiesen sich als Fehlplanung und trugen erheblich zum Zusammenbruch der DDG Hansa im Sommer 1980 bei. Die "Rheinfels" wurde von den neuen Eignern (Hamburger Landesbank) an die Firma Ahrenkiel zur Bereederung übergeben und als "Norefjord" / DEEQ an die Norsk Amerika Linie verchartert. Im Juni 1981 wurde sie an die Reederei Heyo Janssen in Bad Zwischenahn verkauft und erhielt dort den neuen Namen "Radbod" / DEEQ. Von 1987 bis 1993 fuhr das Schiff unter panamaischer Flagge als "Santos" / 3EUD4 und als "Canadian Forest" / 3EUD4. Im Februar 1993 landet die ehemalige "Rheinfels" / DEEQ als "Cape Trinity" / KAFD unter amerikanischer Flagge und ist heute, am 12.2.2012 unter diesem Namen noch in Fahrt.
Bildnachweis:

Abb. 1 und Abb.2  Urheber gem. §7 Urh.G.: Uwe Ohler  (Mit freundl. Genehmigung 2003
Abb. 1b  Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans Krause, Lilienthal  (Mit freundl. Genehmigung 1979)
Abb. 3 bis Abb. 14   Urheber gem. §7 Urh.G.: Marianne Busch, Berne  (Mit freundl. Genehmigung 2003)
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Version: 27-Dec-03 / Rev.: 03-Oct-09 / 22-May-11 / 14-Jul-11 / 12-Feb-12 / 29-Jun-14 / HBu