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Funkarbeitsplatz an Bord der "Reichenfels" / DEEM Am Arbeitsplatz des Funkoffiziers steht links unter dem Feld mit dem Rufzeichen ein Allwellen-Empfänger DEBEG 7201 (Siemens E 410) mit Rastereinschub. Unter dem Telefonhörer zur Besprechung des Grenz- und Kurzwellensenders befindet sich das Bedienfeld, rechts daneben oben ein Autoalarm-Empfänger AA 204, unten ein weiterer Allwellen-Empfänger DEBEG 7201 - hier mit einem Interpolator-Einschub für die Abstimmung der letzten 100 kHz. In der Weltkarte befindet sich die Stationsuhr. Die Not-Sendeanlage der Station steht schräg rechts in der Ecke: Oben der Sender DEBEG 7121 (410 - 512 kHz / A1 + A2 / max. 170 Watt), darunter das Batterie-Ladegerät und die Schalttafel für die Notstromversorgung. Ganz rechts im Bild steht als Hauptsender der Station ein DEBEG 7105 (410 - 512 kHz / A1, 1,6 - 30 MHz SSB, A1, A2, A3 / max 1200 Watt). Auf dem Foto nicht sichtbar ist der Wetterkartenschreiber von Koden. Er steht rechts neben dem Hauptsender. |
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Das RoRo-Schiff "Reichenfels" / DEEM wurde 1977 als Nr. 112 bei den Howaldtswerke-Deutsche Werft A.G. in Kiel gebaut und am 30. September des Jahres an die Bremer Reederei DDG Hansa übergeben. Das neue Schiff war mit 14189 BRT / 7169 NRT / 15074 tdw vermessen, 193,3 m lang und 27 m breit. Für den Antrieb sorgten zwei 9-Zylinder 4-Takt-Dieselmotoren von MAN (Typ: 9 L 52 / 55 A), die mit 18990 PS über ein Getriebe auf einen 4-flügeligen Verstellpropeller (LIPS) wirkten. Das Schiff lief damit 19,5 Knoten. Für die Navigation im Hafen waren zwei Bugstrahlruder mit jeweils 1200 PS vorhanden. Im Foto oben gut sichtbar ist die um 33 Grad zu jeder Seite schwenkbare Heckrampe über die im Gegenverkehr gleichzeitig zwei bis zu 80 to schwere Trailer be- und entladen werden können. Die Schiffsfotos oben und unten entstanden im August 1980 während einer Liegezeit bei MAN am Hachmannkai im Hamburg. |
Oben: In den Laderäumen des RoRo-Schiffes "Reichenfels" / DEEM stand für Trailer (rollende Ladung) eine Fahrbahnlänge von insgesamt 2227 Metern zu Verfügung. Über absenkbare Rampen konnten Fahrzeuge bis an Deck des Schiffes fahren. An Deck konnten ausserdem 316 Standard-Container (TEU) gestaut und über einen zum Schiff gehörenden Gantry geladen und gelöscht werden. |
Im Verlauf des Zusammenbruchs
der DDG Hansa ab August 1980 wurde die "Reichenfels" im Oktober an die
"Anker Schiffsbetreuungs- Gesellschaft" in Kiel verkauft blieb aber (mit
dem Verfasser dieser Zeilen an Bord) weiter für die "Hansa" in Fahrt.
Kurz vor Weihnachten 1980 kam das Schiff in Baltimore an und wurde von
der Fa. Ahrenkiel, Hamburg betreut. Im Februar 1981 wurde es an die US-Reederei
Lykes Brothers verkauft. Neuer Name: "Lyra" / WSDG. In den Empfangsräumen
von Lykes Brothers in New Orleans hat der Verfasser bereits im September
1980 ein Modell des Schiffes stehen sehen. Man hat mit dem Kauf wohl bis
Februar 1981 gewartet, um den Preis zu drücken. 1993 wurde die "Lyra"
an das US-Verteidigungsministerium (Deparment of Transportation - Maritime
Administration), Norfolk verkauft und erhielt den langen Namen "T-AKR 112
CAPE TEXAS" / WSDG. Unter diesem Namen ist die jetzt knapp 35 Jahre alte
ehemalige "Reichenfels" / DEEM noch in Fahrt und lag am 12.Januar 2012
in Houston Tx.
Schwesterschiffe der "Reichenfels" waren:"Rheinfels" / DEEQ, "Rabenfels" / DEDA und "Rauenfels" / DEEF. Bildnachweis: Alle Fotos (8) Urheber gem.§7 Urh.G.: Hans Krause, Lilienthal (Mit freundl. Genehmigung 1980) |