Das
Turbinenschiff "Bremen Express" / DDUT bildete 1969 zusammen
mit dem Schwesterschiff "Honkong Express" / DEBX den letzten Bau-Auftrag
des Norddeutschen Lloyd an die "Hauswerft" Bremer Vulkan. Am 4. August
1972 wurde das fertige Schiff mit der Baunummer 977 an den durch Fusion
zwischen der Hamburg-Amerika Linie und dem Norddeutschen Lloyd neu entstandenen
Schiffahrtskonzern Hapag-Lloyd AG abgeliefert. Das Schiff war mit 57535
BRT / 48064 tdw vermessen, 287 Meter lang und 32,20 Meter breit. Es bot
Stellmöglichkeiten für 2952 20'-Container. Als Antrieb dienten
zwei Stal-Laval-Vulkan Getriebeturbinen, die jede auf eine Schraube wirkten.
Die Gesamtleistung der beiden Anlagen betrug 60500 KW, das 2-Schrauben-Schiff
konnte damit eine Dienstgeschwin- digkeit von 24 Knoten halten, der Brennstoffverbrauch
betrug dann ca. 400 to täglich. Die Höchstgeschwindigkeit der
"Bremen Express" lag angeblich bei 27 Knoten. Eingesetzt wurde die "Bremen
Express" / DDUT zusammen mit dem Schwesterschiff "Honkong
Express" / DEBX und den beiden "Halbschwestern" "Hamburg
Express" / DHEC und "Tokio Express" / DNCT im
Rahmen des sog. Trio-Dienstes zwischen Nordeuropa und Ost-Asien.
Die
o.g. Brennstoffverbräuche sind ein Zeichen für die Sorglosigkeit,
mit der man Anfang der 70er Jahre mit Resourcen umging. Erst der Preisschock
durch die Ölkrise 1973/74 brachte ein Umdenken und der Ruf nach technologischen
Veränderungen beim Ölverbrauch wurde laut. Ein neuerlicher Ölpreisschub
1979/80 veranlasste die Hapag-Lloyd AG zum Handeln. Die "Bremen Express"
und nacheinander die o.g. Schwesterschiffe wurden 1981/82 von der Bremer
Werft "A.G. Weser" zu 1-Schraubenschiffen umgebaut. Ein Turbinensatz wurde
entfernt, beide Kesselanlagen blieben jedoch an Bord, sie wurden jetzt
abwechseld eingesetzt. Die Maschinenleistung betrug nur noch 30000 KW,
das Schiff lief damit 23 Knoten und verbrauchte dabei gut 100 to Schweröl
täglich. Eine äusserliche Veränderung durch die Werftzeit
brachte der sog. "Heli-Mast", der achtern auf dem Verholdeck aufgestellt
worden war. Über ihn sollte der Lotse per Hubschrauber aufgenommen
oder abgesetzt werden. Weil die dafür zur Verfügung stehende
Fläche aber um ein Vielfaches zu klein war, wurde der Mast meines
Wissens dafür nie benutzt.
Die
beiden Fotos unten zeigen die Kommandobrücke der "Bremen Express"
/ DDUT im Zustand von 1990. Links das Fahrpult mit Steuerstand, rechts
der Kartentisch mit dem Satelliten-Navigator (System "SatNav")
und die beiden Radargeräte von Krupp-Atlas. |