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Oben:
Die Funkstation des MS "Sturmfels" / DDOR
wurde 1957 mit einer Funk-Konsole des US-Herstellers Mackay Marine ausgerüstet.
Das Foto stammt aus den 60er Jahren und zeigt bereits einige Umbauten.
In der Konsole erkennt man links hinter der Schreibmaschine einen Seefunkempfänger
3001, rechts einen 3007. Beide Geräte sind
von Mackay. Zwischen beiden Empfängern ein Bedienfeld und das Alarmzeichen-Tastgerät.
In der Einschub- reihe darüber befinden sich links oben Kurzwellensender,
der MW-Hauptsender (mit aufgeschraubtem Rufzeichenschild), daneben die
Stationsuhr und ganz rechts der Notsender der Station. Alle Geräte
können zu Wartungszwecken nach Lösen der Feststellschrauben auf
Laufschienen nach vorne gezogen und geöffnet werden.
Im linken Bereich des Fotos stehen die im Laufe der Zeit zusätzlich eingebauten Geräte: Als dritter Empfänger ein zeitgemässer E 566 von Siemens, darüber - als Ersatz für das Gerät von Mackay (Position oberhalb der Stationsuhr) - ein Autoalarmempfänger von Lorenz in der Ausführung Lo 572 "Cerberus" (Tischgerät). |
Oben: MS Sturmfels / DDOR in San Feliu (Costa Brava) Die spätere "Sturmfels" war 1956 von der Norgulf Shipping Co., Monrovia / Liberia bei den Bremer Atlas-Werken A.G.bestellt wurden. Wegen Tonnagemangel hat die Bremer Reederei DDG Hansa diesen aus drei Schiffen bestehenden Auftrag im Mai 1957 übernommen. Unter dem ursprünglich vorgesehenen Namen "Nortropic" lief das Schiff mit der Baunummer 396 im Januar 1958 vom Stapel und wurde im April 1958 als "Sturmfels" / DDOR an die DDG Hansa abgeliefert. |
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Oben:
MS "Sturmfels"
ist mit 3864 BRT / 2023 NRT / 4130 tdw vermessen, 114,30 Meter lang und
14,80 Meter breit. Für den Antrieb sorgen zwei 4-Takt-Dieselmotoren
von der Maschinenfabrik Kiel (MaK) mit jeweils 10 Zylindern (Typ
MZu 582 A / sog. "U-Boots-Diesel"). Diese Anlage leistet bei 300 UpM 3860
PS. Die Motoren arbeiten über ein Getriebe auf einen Propeller, das
Schiff läuft damit 15,5 Kn.
Unten: MS "Sturmfels" war mit seinen 114 Metern Länge eher ein kleines Schiff. Wie sich das auf das Seeverhalten bei Windstärken von nur 6 oder 7 auswirkte, sollen die beiden Fotos unten vermitteln. In acht Monaten an Bord habe ich jedenfalls sehr darunter gelitten. |
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MS
"Sturmfels" / DDOR wurde von der DDG Hansa vornehmlich im Liniendienst
zwischen Nord-Europa, dem Mittelmeer und dem Roten Meer eingesetzt. Nach
dem Sechstagekrieg im Juni 1967 und der darauf folgenden Sperrung des Suezkanals
führten die Reisen über Kapstadt ins Rote Meer. Durch den nun
wesentlich längeren Weg, die geringe Tonnage, die mit gut 15 Knoten
geringe Geschwindigkeit und nicht zuletzt weil die MaK-Motoren Dieselöl
brauchten und mit dem preiswerteren Schweröl nicht zu betreiben waren,
wurden die Reisen unrentabel. Am 17.Juni 1968 wurde das Schiff in Genua
an die indische Reederei "The Shipping Corporation of India", Bombay verkauft
und in "Vishva Anand" / ATDE umbenannt. 1980 ging es an die "Vijaya Lines"
in Bombay und hiess jetzt "Vijaya Jiwan" / ATDE. 1983 wurde es in Bombay
aufgelegt, 1985 begann bei "Rama Shipbreaking" in Bombay der Abbruch des
jetzt 27 Jahre alten Schiffes.
Schwesterschiffe der "Sturmfels" / DDOR waren "Sternenfels" / DDND und "Stolzenfels" / DDNT. Bildnachweis: Alle Fotos (5) Urheber gem. § 7 Urh.G.: Horst Köhler, HB (Mit freundl. Genehmigung im August 2009) |