Feuerschiff Kiel / DBBZ
Fotos: G. Ulsamer DL1BFE (1), Heiko Fath (1) und Hagenuk GmbH, Kiel (1)  - 

Quelle: Hagenuk GmbH, Kiel
Oben:  Die Funkstation des Feuerschiffs Kiel,  so wie sie in der "Schiffsliste 1955" des "Hagenuk Radio-Service" abgebildet ist. Alle Geräte stammen von Hagenuk (Kiel). Links am Bildrand steht ein GS 50E, ein Telegrafie- und Sprechfunksender für den Grenzwellen- bereich (1,6 - 3,8 MHz / A1: 50 Watt, A3: 25 Watt / eine Röhre PE 1/100, eine QE 04/10 und eine EM 4 als Abstimmhilfe), im mittleren Einschub steckt ein "Empfänger" E 50 für Lang- Mittel- und Grenzwelle. Rechts neben dieser Anlage steht ein Allwellenempfänger UE 11 (100 kHz bis 30 MHz in 11 Teilbereichen). Rechts neben der Uhr hängt an der Wand der Sendeantennen-Wahlschalter, darunter der Schaltkasten für die Stromversorgung der Station. Am rechten Bildrand: Ein Telegrafiesender für Mittelwelle vom Typ MS 150N (150 Watt, die üblichen Schiffsfrequenzen zwischen 405 und 535 kHz). Auf dem Tisch steht eine Morsetaste von Junker, links daneben liegen die (hochohmigen) Kopfhörer.
Urheber: Gregor Ulsamer, DL1BFE
Oben:  Das ex "Feuerschiff Kiel" - hier als "Borkumriff-Reserve" - wurde 1906 von der damaligen Bremer Weserwerft, der späteren AG Weser, als Baunummer 155 gebaut und auf den Namen "Reserve - Sonderburg" getauft. Das Schiff ist mit Bugspriet und Klüverbaum 53 Meter lang und 8 Meter breit. Der erste Antrieb bestand aus einer Dampfmaschine von 175 PS. Das Schiff wurde auf vielen Ost- und Nordsee- Positionen als Reserve-Feuerschiff eingesetzt und 1920 in "Reserve Holtenau" umbenannt, da der bisherigen Heimathafen Sonderburg nach dem 1. Weltkrieg an Dänemark ging. In den 30er Jahren wurde die nautische Ausrüstung moderrnisiert und die Dampfmaschine durch einen Dieselmotor ersetzt. Auch die Funkstation erhielt eine neue Ausrüstung (Sender: Telefunken S 309S und Empfänger E 363). 1946 wird "Reserve Holtenau" in "Kiel" umbenannt und festes Feuer- und Lotsenschiff auf der Position 54-30N 10-18E. Eine weitere Modernisierung erfolgte 1950, 1957 wurde es von einem finnischen Dampfer gerammt, auf Grund gesetzt, gehoben und bis 1959 wieder in Stand gesetzt. Funktechnuisch interessant ist, dass es 1963 mit Radar ausgerüstet wurde. 1967 wurde "Feuerschiff Kiel" durch einen Leuchtturm ersetzt und es begann bis 1986 eine erneute Rundreise als Reserve-Feuerschiff auf Stationen in der Nordsee, jetzt mit dem Heimathafen Wilhelmshaven.
Urheber: Heiko Fath (2008)
Oben:  Dreimastbark "Alexander von Humboldt" / DFAW ex "Feuerschiff Kiel" bei der Kieler Woche 2008  1987 begann für das Schiff eine neue Karriere. In Bremerhaven wurde es zur Dreimast-Bark umgebaut und 1988 in "Alexander von Humboldt" umbenannt. Das Schiff gehört der DSST (Deutsche Stiftung Sail Training) und wird u.a. für zahlenden Kundschaft als Ausbildungsschiff benutzt. 
Bildnachweis:

Bild 1 Quelle: HAGENUK Radio Service, Kiel in "Schiffsliste" Ausg. 5 von April 1955, Seite 49 unten
Bild 2 Urheber gem. § 7 Urh G: Gregor Ulsamer, DL1BFE  (Mit freundl. Genehmigung 2008)
Bild 3 Urheber gem. § 7 Urh G: Heiko Fath, Heppenheim  (Mit freundl. Genehmigung 2008)
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Version: 14-Nov-08 / Rev.: 17-May-11 / HBu