Kiel Radio / DAO  (1957)
Fotos (8) und Infos: © 2011  Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB

Das Foto oben links zeigt Kiel Radio/DAO, Betriebszentrale und Empfangsstelle Schilksee im Jahr 1957. 
Das Foto oben rechts zeigt Kiel Radio, Sendestelle Scharnhagen zum gleichen Zeitpunkt. Eine Besonderheit war die Mittelwellen-Antenne. Sie bestand aus drei zusammengeschalteten mehrdrähtigen T-Antennen (Matratzen) und wurde über eine Frequenzweiche sowohl auf 500 kHz als auch auf der Arbeitsfrequenz 421 kHz betrieben. Bei diesem Frequenzabstand war das wohl machbar. Trotz der nur 45 m hohen Masten - man wollte die Mastbeleuchtung für die  Flugsicherung sparen - machte die Antenne nachts auch noch im Mittelmeer ein gutes Signal. (Wie oft sind Antennendrähte auf dem Bild leider sehr schlecht zu sehen)
Kiel Radio/DAO, Sendestelle Scharnhagen (1957)
oben links: Das Kontrollpult in der Senderhalle mit Senderwächter Frieden. oben rechts: Die Senderhalle.
Kiel Radio/DAO, Empfangsstelle Schilksee (1957)
oben links:  Arbeitsplatz für Sprechfunk, im Dienst: Herr Franz Aschmann. Vorne rechts ein Großstations-Empfänger E104 von Telefunken, in der Mitte der Vermittlungsschrank für das Postnetz. Links der zumeist verwendete Empfänger E52b Köln, mit einem Seitenband-Auswahlgerät darüber zum Ausfiltern von Störungen in einem Seitenband der damals noch verwendeten Amplitudenmodulation. Die Bevorzugung des E52b Köln gegenüber dem technisch aufwendigeren E104 ist u. a. dadurch zu erklären, daß der Funker beim E104 wegen dessen Linearskala mit Lupe bei jedem Frequenzwechsel mit dem Kopf hin und her gehen mußte. Beim E52b Köln steht der Zeiger fest, und die Skala dreht sich hinter ihm durch, ist also leichter ablesbar. Außerdem fanden die Funker in der AM-Zeit die in Stufen umschaltbaren Bandbreiten des E104 ungünstiger als die variable Bandbreitenregelung des E52b Köln, die man auch während eines laufenden Funkgespräches ohne Knackgeräusche und Unterbrechungen verändern konnte. 
oben rechts:  Arbeitsplatz für Sprechfunk auf Grenzwelle. Der Funker Franz Aschmann auf Wache. Der Arbeitsplatz vor der Glasscheibe war für die Grenzwellen-Seenotfrequenz 2182 kHz und den 2. Sprechweg von Kiel Radio (2569/1883 kHz). Hinter der Scheibe der Arbeitsraum für Mittelwelle.
Kiel Radio/DAO, Empfangsstelle Schilksee (1957)
Foto links:  Arbeitsplatz für Morsefunk zur Telegrammaufnahme und für die Ausstrahlung von Wetterberichten für die Ostsee, Arbeitsfrequenz 421 kHz. Im Hintergrund der Arbeitplatz für 500 kHz.
Foto rechts:  Arbeitsplatz für Morsefunk auf Mittelwelle 500 kHz (Anruf- und Seenotfrequenz). Operator ist Oberinspektor Harry Zeikat (nach seiner Pensionierung DL4LAZ, inzwischen leider verstorben). Die beiden Empfänger sind vom Typ Telefunken T8PL39 (8 Röhren RV12P2000 / 72,5 - 855 kHz).
Bildnachweis:

Alle Fotos (8)  Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB  (Mit freundl. Genehmigung 2005)
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Version: 13-Mar-05 / Rev.: 27-May-10 / HBu