Norddeich Radio / DAN (Herbst 1995)
Empfangsstelle Utlandshörn mit Anbau
Fotos (7): Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB  -  Bericht: © Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB und © Peter Tiemann


oben, links oben:  Norddeichradio Empfangsstelle Utlandshörn mit Anbau  im Herbst 1995. Dieser zweistöckige Anbau an das alte Stationsgebäude wurde 1981 in Betrieb genommen. Auf dem Photo erkennt man rechts und in der Mitte zwei Breitband-Diskon-Antennen auf 40 m hohen Masten und in der Mitte nahe dem Gebäude den Mast für die UKW-Sende- und Empfangsantennen in Höhen zwischen 56 m und 75 m. Den UKW-Seefunk hatte Norddeich Radio 1958 aufgenommen. Die Nähe zum Gebäude ist bei UKW wegen der höheren Kabeldämpfung in diesem Frequenzbereich erforderlich. Die fünf trapezartigen Türme, einer links im Vordergrund, die anderen im Hintergrund, trugen zusammen mit weiteren niedrigeren Masten acht logarithmisch-periodische Drahtantennen mit Gewinn für acht verschiedene Vorzugsrichtungen rund um die Windrose. An den Funkarbeitsplätzen konnte zwischen allen diesen Antennen gewählt werden. Logarithmisch-periodischen Breitbandantennen waren damals noch relativ neu, hervorgegangen aus Studien für die US-Airforce im Jahre 1955, aus denen sich dann bald verschiedene Bauformen für festen und drehbaren Einsatz entwickelten. Nicht zu erkennen sind zwei 40-m-Gittermasten für den ungerichteten Empfang von Mittel- und Grenzwellen sowie zwei sogenannte Beverage-Langdraht- Antennen für Grenzwelle zum Empfang aus den Vorzugsrichtungen Nord und West.
oben, links unten: Links einer der niedrigen Haltemasten von logarithmisch-periodischen Drahtantennen, rechts einer der trapezartigen Masten, links daneben der Mast für die UKW-Antennen.
oben rechts: Eine der Breitband-Diskon-Antennen für den ungerichteten Kurzwellenempfang.
oben links: Arbeitsplätze für Telefonie mit der "Gesprächsblatt-Boje". Als Empfänger waren zu dieser Zeit auf allen Arbeitsplätzen einheitlich Telefunken-Allwellen-Empfänger vom Typ E1500 (oder nachfolgende Nummern), Frequenzbereich 10 kHz bis 30 MHz, in die Tische eingelassen.
oben rechts: Dauerwachplätze für Telegrafie mit der "Telegramm-Boje". An den KW-Telegrafie-Dauerwachplätzen waren je zwei Empfänger übereinander angeordnet zur gleichzeitigen Überwachung von Group und Common Channel. Im Vordergrund ein Fernschreibgerät, auf welchem der  A1-Sammelanruf von der Boje abgeschrieben wurde. Auf der Papierrolle wurde der Sammelanruf protokolliert (2 Sammelanrufe passten in der Regel auf eine A4-Seite). Der parallel mitlaufende Lochstreifen wurde dann in einen Umsetzer eingelegt und tastete die Sender. Tagsüber war dieser Fernschreiber mit einem weiteren Gerät im EV-Raum verbunden, wo die Lochstreifenabtastgeräte standen. Auf dem Foto ist links vom FS ein Abtastgerät im 19"-Gehäuse zu sehen. Dieses wurde nachts benutzt, wo sich 1995 kein ständiger Mitarbeiter für den einseitigen Verkehr mehr lohnte und der Sammelanruf vom Kollegen am Dauerwachplatz abgeschrieben und gestartet wurde (das Kopfhörerkabel war lang genug, um keinen Anruf zu verpassen). 
oben links: Dauerwachplatz für Telegrafie 500 kHz  An den Plätzen 500 kHz und 2182 kHz war zusätzlich zum Hauptempfänger ein Fernbediengerät installiert, mit dem ein abgesetzter Empfänger bei Elbe-Weser-Radio kontrolliert wurde.
oben rechts:  Telegrammaufnahme am Arbeitsplatz für Morsetelegrafie. Die bewährte Einrichtung mit in die Tische versenkbaren Schreibmaschinen hat man von den früheren Arbeitsplätzen übernommen. Nachrichten von und nach See wurden innerhalb der Betriebsräume über eine Förderbandanlage transportiert, die alle Arbeitsplätze untereinander und mit der Leitstelle verband.
Bildnachweis:

Alle Fotos (7)  Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Joachim Brandt, Dj1ZB  (Mit freundl. Genehmigung 2005)
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Version: 18-Apr-05 / Rev.: 01-Mai-05 / 07-Oct-07 / 29-May-10 / 06-Jun-11 / HBu