Teil
4
Seenotpausen
4a
– Verfahren
Das
erste was ein Funker macht, wenn er auf Wache kommt, ist die Uhr gegen
WWVH nach den ITU-Regeln zu vergleichen, denn verschiedene Aussendungen
auf 500 kHz sind auf die Sekunde genau festgelegt. Im Funktagebuch wurde
es wie folgt eingetragen:
obtained
wwvh time tick-
clock
correct ..... 2500 kc ..... 0900z
Wegen
des ständigen Stroms von Signalen auf 500 kHz würde ein Schiff
mit einer schwachen Funkstation, das eine Notmeldung sendet, nicht gehört
werden. Zu Beginn des Seefunks wurden Anrufe und auch der Verkehr nur auf
500 kHz betrieben, es gab keinen Wechsel auf eine Arbeitsfrequenz um Telegramme
zu übermitteln. Aus diesem Grunde wurden die Seenotpausen eingeführt.
Sie bestehen aus 2 Intervallen von je drei Minuten in denen weltweit niemand
senden darf. Lautstärkeregler werden aufgedreht, Ohren an den Lautsprecher
gedrückt und der Atem wird angehalten von der 15. bis zur 18 Minute
und noch einmal von der 45. bis zur 48. Minute. Sogar wenn Funkverkehr
auf der Arbeitsfrequenz lief wurde er gestoppt. Zum Beispiel, wenn ich
einen Wetterbericht auf 440 kHz aussendete:
...
hight pressure 1028 mb 35.8 n 132.3 w bt cq cq cq de nmo as sp sp +
an diesem
Punkt schalteten meine Hörer und ich zurück auf 500 kHz für
diese besonderen 3 Minuten.
Bedauerlich
für den Funker, dessen Uhr verkehrt ging oder der die Seenotpause
vergaß, ein halbes Dutzend Stationen stürzte sich auf ihn:
vla
vla vla de 3fwr 3fwr k
qrt
sp sp
sri
sp
ok
sri
sp
sp
Gemeint
ist: Das Schiff mit dem Rufzeichen 3FWR ruft die Küstenfunkstelle
VLA – irgendjemand unterbricht und fordert ihn auf die Aussendung zu stoppen.
Er antwortet mit „tut mir leid“ und ist noch böse, sagt ein zweites
Mal es tut ihm leid und schimpft weiter. Irgendwo im Pazifik ist einer
noch direkter und treibt es auf die Spitze:
jnkb
jnkb de fhwn fhwn
halts
Maul Seenotpause (gesendet mit 30 Wörtern pro Minute)
Die letzten
15 Sekunden der Seenotpause waren bestimmt für Aussendungen die durch
das Sicherheits- oder Dringlichkeitszeichen eingeleitet wurden.
4b
– Aussendungen
Von
der niedrigsten bis zur höchsten Priorität gab es folgende Aussendungen:
CQ
– bedeutete „Hallo alle Schiffe und Stationen“ gesendet in einem 3x3-Format:
cq
cq cq de fum fum fum wx and tfc list qsw 430 +
Hier
war es die Küstenfunkstelle der französischen Marine auf Tahiti,
„FUM“, die ihren Wetterbericht und die Verkehrsliste (tfc list) auf der
Arbeitsfrequenz 430 kHz ankündigte. CQ ist das Zeichen für eine
allgemein Ankündigung, und wird eigentlich in jeder Minute irgendwo
gesendet.
TTT
– ist die Kennzeichnung für Sicherheitsmeldungen wie z.B. Sturm- und
Navigationswarnungen, oder für andere Meldungen, welche die Sicherheit
der Schiffahrt betreffen.
ttt
ttt ttt cq de zlw zlw zlw cyclone warning nr 38 qsw 475 up =
Jedes
„T“ wird etwas länger als gewöhnlich gesendet um so einen charakteristischen
Ton zu erzeugen. Während der letzten 15 Sekunden einer Seenotpause,
wurden ein halbes Dutzend Ankündigungen mit dem Sicherheitszeichen
ausgesandt. Besonders die Küstenfunkstellen rund um Australien sendeten
oft TTT-Meldungen, eine Station folgte der anderen. Jeder im Pazifik wollte
der erste mit seinem TTT sein anstatt auf das Ende einer Ankündigung
zu warten, die eine Station 1000 Meilen entfernt gerade sendete. So kamen
die Ankündigungen manchmal alle zu gleichen Zeit, was für ein
Durcheinander!
XXX
– Dieses Zeichen kündigt eine Dringlichkeitsmeldung an, daß
eine Gefahr für Schiffe und Menschen besteht. Eine XXX-Meldung kann
auf 500 kHz sogar durch das Alarmzeichen eingeleitet werden.
xxx
xxx xxx cq de nmo nmo nmo hurricane warning qsw 440 +
Auch
hier wird das „x“ so ausgesendet, daß es einen unverwechselbaren
Ton erzeugt. Sie wird, genau wie die TTT-Meldung in den letzten 15 Sekunden
der Seenotpause angekündigt. Diejenigen, die eine TTT-Meldung aussenden
wollten, mußten einer XXX-Meldung den Vortritt lassen.
Bedenken
Sie, jeder arbeitete im Duplex- und im „QSK“-Betrieb, man mußte während
der Aussendung in der Lage sein, jeden anderen zu hören.
SOS
– Die dunkelste Stunde eines Funkers in seiner Karriere ist die, wenn der
Kapitän des Schiffes den Funkraum betritt, ihm ein Stück Papier
übergibt und sagt: „Sende SOS – hier ist unsere Position“. Internationale
Vorschriften legen die Schritte fest, die der Funker dann vornehmen muß.
4c
– Das Notverfahren
Autoalarm
(AA): Zwölf 4-Sekunden-Striche, jedem Strich folgt eine Pause von
1 Sekunde. Gesendet in A2 (tönende Telegrafie). Die ITU-Vorschriften
fordern, daß jedes Schiff einen Autoalarm-Empfänger an Bord
hat. Dieser Empfänger spricht nur auf Alarmzeichen an, die im A2-Mode
gesendet werden. Im A2-Betrieb wird der Sender durch einem Ton moduliert,
ähnlich der Kennung von 2-Meter-Amateurfunk-Relaisstationen.
Was Sie auf Ihrem Empfänger mit eingeschaltetem Telegrafie-Überlagerer
(BFO) hören, sind verschiedene Töne, oder Harmonische, sehr musikalisch
und Aufmerksamkeit erregend; eine Station, die Telegrafie im A2-Betrieb
sendet, hört sich ungefähr so an, als würde jemand auf einem
Klavier ein halbes Dutzend Tasten gleichzeitig drücken! Ein altes
Buch in meiner Sammlung beschreibt eine einfache aber veraltete Methode
einen Telegrafiesender zu modulieren. Ein Zahnrad das sich mit mehreren
hundert Umdrehungen dreht und dessen Kontaktarm mit dem Tastkreis des Senders
verbunden ist reibt über die Zähne des Zahnrads. Primitiv aber
effektiv.
Das
Autoalarm-Zeichen aktiviert den Empfänger jedes Schiffes, das sich
im Empfangsbereich befindet. Die Decoder sind so ausgelegt, daß sie
auch dann einen Alarm auslösen, wenn die Striche des Alarmzeichens
nur 3,5 oder 6 Sekunden lang sind, man darf nicht vergessen, daß
der Funker der das Alarmzeichen tastet, aufgeregt ist. Vier korrekte Striche
werden benötigt, aber um sicher zu gehen, schreibt die ITU vor, daß
zwölf gesendet werden müssen. Wenn der Decoder vier Striche empfangen
und das Relais angezogen hat, aktiviert es Lichter und Klingeln im Funkraum,
im Wohnraum des Funkers und auf der Brücke.
Der
Funker, dessen Schiff in Not ist, muß nun, wenn möglich, zwei
Minuten warten. Stehen seine Füße bereits im Wasser kann er
das Senden des Alarmzeichens auch auslassen. Funkoffiziere auf anderen
Schiffen, die nicht auf Wache sind, müssen sofort in ihren Funkraum
gehen - hier kann auch nur das Alarmgerät abgeschaltet werden - und
müssen die Notfrequenz beobachten. 500 kHz ist nun solange mit einer
Seenotpause belegt, bis die Funkstelle, die den Notverkehr leitet, folgende
Meldung sendet:
cq
cq cq de (Rufzeichen der Leitstelle) qum 500 kHz sk
QUM bedeutet,
daß der Notverkehr beendet ist und der normale Verkehr wieder aufgenommen
werden kann. Die Leitstelle ist das Schiff in Not. Es kann die Kontrolle
an die erste antwortende Küstenfunkstelle übergeben. Wenn ich
die erste Küstenfunkstelle gewesen wäre, die geantwortet hätte,
dann wäre NMO die Leitstelle gewesen.
Bedauerlich
für das Schiff oder die Küstenfunkstelle, die während eines
Seenotfalls normalen Verkehr aussendet:
9jbv
9jbv de hcko hcko hw om k
qrt
qrt qrt sos 500
würden
Dutzende von Stationen antworten
Die
Seenotmeldung
Jede
Aussendung die den Seenotfall betrifft wird auf 500 kHz gesendet. Schiffe
die nicht in der Lage sind zu helfen, gehen zum Senden auf 512 kHz, diese
wird automatisch zur Anruffrequenz, wenn 500 kHz mit Seenotverkehr belegt
ist. Hier eine typische Seenotmeldung, die mit höchstens 16 Wörtern
pro Minute nach den ITU-Regeln gesendet werden darf.
sos
sos sos cq de 5ter 5ter 5ter =
sos
281751z mv panama trader taking on water engine room flooded
posn
13.73n 152.55w 13.73n 152.55w need immediate assistance +
master
sos
Der Aussendung
folgt ein 10 Sekunden langer Strich um den zu Hilfe eilenden Schiffen die
Möglichkeit zu geben, die Position der „Panama Trader“ zu peilen.
Dann würden die Bestätigungen kommen:
sos
5ter 5ter de nmo nmo nmo r r r sos
sos
5ter de kfs kfs kfs r r r sos
sos
5ter 5ter 5ter de jna jna jna r r r sos
sos
5ter 5ter 5ter de wbph wnph wnph r r r sos
unser
Standort ist 11.81n 151.32w, ändern unseren Kurs auf Ihre Position
werde gleich unser eta geben k
sos
wnph de 5ter r tu hier sind weitere Informationen .....
Das erste
was man beachten mußte war, daß alle Aussendungen nach ITU-Vorschriften
mit einem SOS beginnen mußten. In diesem Fall hatten drei Küstenfunkstellen
die Notmeldung bestätigt. ITU-Regeln schrieben vor, daß die
Bestätigung mit R R R SOS enden mußte. Eine näher
stehendes Schiff bestätigte ebenfalls die Meldung und änderte
seinen Kurs auf die Position der „Panama Trader“. Der Funker bei NMO, in
diesem Fall ich selbst, würde zum Telefon eilen und alle Informationen
an das Rettungs-Koordinations-Zentrum (RCC) weitergeben. Das RCC würde
einen Hubschrauber einsetzen und über den AMVER-Computer nachforschen,
welche Schiffe sich in der Nähe des Havaristen befänden. Angenommen,
der Computer hätte herausgefunden, daß KPLH in der Nähe
des Havaristen gestanden hätte, dann hätten wir alle fünf
Minuten auf 500 kHz und auf allen Kurzwellenfrequenzen folgenden Ruf gesendet:
sos
kplh kplh kplh de nmo nmo nmo
Im Falle,
daß kein Schiff auf die Seenotmeldung der 5TER geantwortet hätte,
hätte die „Panama Trader“ die Leitung an NMO abgeben müssen.
Wir hätten dann in Zeitabständen gesendet:
Auto
Alarm
ddd
sos sos sos ddd cq de nmo nmo nmo bt
DDD
hätte bedeutet, daß NMO den Notverkehr leitet.
4D.
Wie
ich bereits erwähnte, waren die letzten 15 Sekunden einer Seenotpause
für die Einleitung von Aussendungen denen entweder das Sicherheitszeichen
oder das Dringlichkeitszeichen vorausging, vorbehalten. Das Problem war,
daß 10 oder 20 Küstenfunkstellen so eine Sendung zur Ausstrahlung
vorliegen hatten aber keine von ihnen wußte, welche eine senden würde.
Das Ergebnis war fürchterlich.
ttt
ttt ttt cq de .....
von einem
Dutzend Küstenfunkstellen gleichzeitig zu hören, war sehr komisch!
Einige begannen schon früher als H:17:45 oder H:47:45. Manchmal hörte
ich ttt ttt ttt cq de ..... bereits 30 Sekunden vor Ende der Seenotpause.
Jede Station arbeitete im Duplex-Betrieb - BK-Betrieb - und jede wollte
bei der Aussendung die erste sein. Die japanischen Küstenfunkstellen
waren die Höflichsten. Ich hörte eine TTT-Ankündigung aus
Neuseeland, aus Australien und eine aus Japan, die japanische Station stoppte
sofort ihre Aussendung um den anderen Stationen den Vortritt zu lassen.
War die Frequenz wieder frei, begannen die Japaner erneut mit ihrer Ankündigung.
Eine durch ein solches Zeichen eingeleitete Aussendung auf 500 kHz ist
eine kurze Ankündigung, die jeden auffordert, umzuschalten auf die
angegebene Arbeitsfrequenz und dort den gesamten Text aufzunehmen.
xxx
xxx xxx cq de vla vla vla urgent marine bcst man overboard qsw 472 up
Die
australischen Küstenfunkstellen waren wie eine Einheit und passten
auf, daß sie nie die Funkstellen anderer Länder bei deren Aussendung
störten. Die nachfolgend aufgeführten australischen Küstenfunkstellen
sendeten der Reihe nach ihre Ankündigungen, sobald die eine geendet
hatte, folgte die nächste:
VII,
VIA, VIR, VID, VIS, VIT, VIM, VIB
Die
einzige Küstenfunkstelle Neuseelands, die ich hören konnte, war
ZLZ. Andere Stationen des Südpazifiks die ich hörte waren:
FJP
- New Caledonia
3DP
- Fiji Islands
P2M
- Papua, New Guinea
DUQ
- Samoa
8BB
- Indonesia
VJZ
- New Britain
FUM
- Tahiti (French Navy)
XSU·
- ?
kann
mich nicht erinnern, da ich viele „X“—Küstenfunkstellen hörte
auch einige von Korea, den Phillippinen, China, Mittel- und Südamerika.
Die
Stationen aus dem Nordpazifik, die ich nachts hören konnte waren:
NMQ
- USCG Radio Long Beach, CA
NMC
- USCG Radio San Francisco CA
NOJ
- USCG Radio Alaska
KFS
- San Francisco commercial station
KPH
- another San Francisco commercial station
KHK
- Honolulu commercial station
KOK
- Southern California commercial station
500
kHz wären ein Traum für jeden Amateur-DX’er, wir hatten diese
Garantie für exzellente Bedingungen. Erinnern Sie sich, wir hatten
eine sehr lange Empfangsantenne, eine Langdrahtantenne von einer Meile
Länge. Es gab nicht nur Karambolagen am Ende der Seenotpausen, sondern
auch zu Beginn jeder Stunde, wenn weniger wichtige Meldungen angekündigt
wurden, wie z.B.
cq
cq cq de ..... wx and tfc list qsw ..... +
Um keine
Nummer zu erhalten oder auf andere zu warten, sondern um vorrangig eine
Meldung anzukündigen, benutzte ich die Morsezeichen „I“ oder „E“ um
zu sagen: „Hallo es wagt doch wohl keiner irgendetwas anzukündigen,
ich arbeite mit zehntausend Watt in A2 und zermalme jeden der es wagt zu
senden, oder ähnliches. Ernsthaft, wenn ich eine Sicherheits- oder
Dringlichkeitsmeldung am Ende der Seenotpause ankündigte, hörte
ich alle anderen Stationen auch, sie stoppten sofort wenn sie uns hörten.
NMO muß wohl ein eindrucksvolles Signal im gesamten Pazifik gehabt
haben, das uns Vorrang gewährte.
Im
Allgemeinen ging auf 500 kHz alles sehr diszipliniert zu und jeder war
ein Gentleman.
4E
– Frequenzanordnung
Seefunkstellen
konnten zwischen den folgenden Arbeitsfrequenzen wählen: 425, 454,
468, 480 und 512 kHz. Küstenfunkstellen hatten nur eine feste Arbeitsfrequenz,
während eines Anrufs auf 500 kHz gab die Küstenfunkstelle ihre
Arbeitsfrequenz an und der Funker an Bord wählte ein Frequenz aus,
die möglichst nahe an der der Küstenfunkstelle lag, um einigermaßen
einen Duplex-Verkehr zu garantieren.
3LF
3LF 3LF DE CKHB CKHB TR K
CKHB
DE 3LF GE QSW 471 K
DE
CKHB R 471/480 UP
R
UP
EE
EE
In diesem
Beispiel ruft das Schiff „CKHB“ die Küstenfunkstelle „3LF“ um einen
Reisebericht (travel report) abzugeben. 3LF hat die feste Arbeitsfrequenz
471 kHz, das Schiff wählt 480 kHz. 471/480 heißt; „Sie gehen
auf 471 kHz, ich werde 480 kHz benutzen“.
Warum
wählte man diese speziellen Frequenzen? Bedenken Sie, 454 kHz war
die alte 660 Meter Wellenlänge, 480 kHz = 625 Meter, und tatsächlich
ist unsere Hauptfrequenz 500 kHz = 600 Meter.
Viele
Leute waren überrascht wenn sie hörten, daß diese Art weltweit
angewendet wurde und das, nur wenig unterhalb des Rundfunkbandes. Als kleiner
Junge wußte ich, daß es etwas Geheimnisvolles unterhalb des
Rundfunkbandes gab, in der Nähe von NMQ, der USCG-Küstenfunkstelle
„Long Beach“, Kalifornien, aufwachsend, hörte ich gelegentlich ein
ungewöhnliches laut und leise zischendes Geräusch welches stärker
wurde, je näher ich dem Scalenende kam: sheeeesh shesh sheeeesh shesh
..... sheeeesh sheeeesh shesh sheeeesh
Das
war NMQ, das seine CQ-Schleife sendete. Mein amplitudenmoduliertes Röhrenradio
hatte keinen Telegrafieüberlagerer. Das brachte mich dazu den Code
zu erlernen, und den Deckel vom Radio zu entfernen, um noch näher
an die Quelle des Geräusches zu kommen. Das Gerät konnte man
anschließend wegwerfen. Gott sei Dank kauften mir meine Eltern einen
Kurzwellenempfänger von Heathkit – mit einem BFO immerhin!
Teil
5
Ein
kleine diplomatische Begebenheit
Eines
abends, während ich auf 500 kHz Wache hatte, und träumend an
die glücklichen Funker auf ihren Schiffen dachte, die verstreut auf
dem Pazifik fuhren, wurden meine schönen Träume beschattet von
der Aussendung eines sowjetischen Funkers während der Seenotpause:
ttt
ttt ttt cq de ubex ubex ubex bt all shipping within 200 km radius 030-060
deg from 37.42n 174.11e use caution due to missile testing during the hours
of .....
Oh Gott,
er war dabei den gesamten Text auf 500 kHz zu senden – das ist gerade bei
Sicherheitsmeldungen nicht erlaubt. OK, es war Zeit, mein Geld als „Zentral-Pazifik-500-kHz-Polizist“
zu verdienen. Ich unterbrach seine Sendung mit einigen BT. Er machte weiter.
Daraufhin, hielt ich meine Taste eine kurze Weile gedrückt, nicht
zu lange, denn lange Striche aktivieren die Autoalarmgeräte auf Schiffen.
Aha, jetzt ist er ruhig, das ist gut:
ubex
de nmo nmo ge pse qrt on 500 pse qsy 512 ok ? k
Nach einer
kurzen Pause fährt er fort:
ttt
ttt ttt cq de ubex ubex ubex bt 170930z all shipping .....
Mensch
Meier, dieser Kerl bekommt die „Blödmann-der-Nacht-Medaille“. Ich
bin jetzt gar nicht glücklich, der „Kalte Krieg“ beginnt auf 500 kHz.
Ich wiederhole in der Seenotpause:
ubex
de nmo qrt on 500 qsy 512
er jedoch
beginnt erneut
ttt
ttt ttt cq de ubex ubex ubex bt 170930z all shipping .....
Jetzt,
ungefähr 30 Sekunden bevor die Seenotpause endet, wächst meine
Betroffenheit wegen seiner gesetzwidrigen Aussendung schnell. 15 Sekunden,
10 Sekunden, 5 Sekunden; mein Funktagebuch: Beginn der Seenotpause .....
500 ..... 0945z. Note des Funkers: UBEX sendet weiterhin seine Sicherheitsmeldung
während der Seenotpause. SPVR NTFD. 0945z Ich unterrichte den Schichtleiter
und sende erneut: qrt qr sp sp
Der
„Blödmann“ macht ruhig weiter. Jetzt verlieren meine Freunde an der
Westküste auch ihre Geduld, zuerst NMC (USCG San Francisco):
ubex
de nmc qrt sp
Er unterbricht!
Doch einige Sekunden später (noch während der Seenotpause):
ttt
ttt ttt cq de ubex .....
Oh Gott,
diese „Nuß“ hat Seetang statt Gehirn. NMQ (USCG Long Beach) setzt
ein:
de
nmq qrt sp sp
Sogar
NOJ oben in Alaska mischt sich ein in diese Schlägerei:
de
noj qrt sp,
gefolgt
von einem starken
de
kph qrt sp sp
Dieser
„Spinner“ jedoch setzt seine Aussendung fort. Endlich, in der 47. Minute
und damit noch in der Seenotpause beendet er seine Sendung. Ich habe natürlich
alles ins Funktagebuch geschrieben, eine Sache jedoch nicht, meine Bestätigung
(QSL) an ihn nach der Seenotpause: UBEX Sie sind ein Blödmann!
Ohne
mein Rufzeichen, und im A1-Mode, so wußte keiner, daß ich es
war! Soviel zur Diplomatie mit den Sowjets.
Die
meiste Zeit jedoch folgten die Schiffe und Küstenfunkstellen den internationalen
Regeln. Die Disziplin auf 500 kHz war erstaunlich gut auf der ganzen Welt.
Während der Schulzeit wurden wir daran erinnert, daß alles,
womit wir zu tun hatten, keine USCG oder US-Regierungsvorschriften, sondern
internationale Regeln waren, die entweder durch die Vereinten Nationen
oder von der Internationalen Fernmeldeunion festgelegt wurden. Jeder Seefunker
der letzten Jahrzehnte hatte diese exakten Verfahren genauso gelernt, wie
auch wir sie erlernt hatten. Unser Wissen hatte eine lange Kette der Tradition
bis zu den Funkern der ersten Stunde. Wir alle hatten großen Respekt
vor der Frequenz 500 kHz. Eine Spur des Geheimnisvollem, lag auf dieser
Frequenz – sehr schwer in Worte zu fassen.
Teil
6
Mein
erster Seenotfall bei NMO
(In
der folgenden wahren Geschichte ist der Schiffsname und das Rufzeichen
geändert worden.)
Wie ich
bereits in einem vorherigen Teil erwähnte, ging ich während der
Nacht immer 12 Stunden Wache auf 500 kHz. Ich liebte es, den stetigen Fluß
der Rufe von Schiffen aus weit entfernten Seeräumen zu hören.
Aufgrund der Tatsache, daß wir im Zentrum des Pazifiks lagen, konnte
ich manchmal sogar flatterhaft eine Küstenfunkstelle der US-Ostküste
hören. Während der Nacht hörte ich geisterhafte Signale,
die gerade über dem normalen Geräuschpegel lagen und die
hereinkamen von wer weiß woher. Wir benutzen eine „Beverage“-Langdrahtantenne,
die sich über eine Länge von einer Meile erstreckte, und NMO
lag elektrisch gesehen, in einer sehr ruhigen Gegend. NMO war in der Lage
jede Schiffs- und Küstenfunkstelle im Pazifik zu hören.
Eines
Abends, ich fühlte mich ein wenig dösig - 0200 Ortszeit - dachte
ich plötzlich ich träumte, als ich einen langen Strich, eine
Pause, einen weiteren langen Strich, eine weitere Pause hörte .....
wie nach einem elektrischen Schlag floß Adrenalin mit Lichtgeschwindigkeit
durch mich hindurch – Oh, mein Gott, irgend jemand sendet ein Alarmzeichen!
Ich sah auf die Uhr um die Striche mitzuzählen; 4 Sekunden ein, eine
Sekunde aus, 4 Sekunden ein, eine Sekunde aus. Diese 12 langen Striche
jagten kalte Schauer über meinen Rücken. Ich schrie in die Gegensprechanlage
zum Chefoperator „Autoalarm auf 500 kHz“, wohlwissend, daß zur gleichen
Zeit die Alarmklingeln an Bord aller Schiffe innerhalb des Empfangsgebietes
des Schiffes in Not auf dem Pazifik ansprechen würden. Erinnern Sie
sich, ich sprach davon, daß ein Funker wenn er von Wache ging, nach
den ITU-Regeln seinen Empfänger auf 500 kHz abgestimmt, und seinen
Autoalarm-Emfänger eingeschaltet haben mußte. Wenn der Autoalarm-Empfänger
nur vier 4-Sekunden-Striche empfing, löste er eine Alarmklingel in
der Funkstation, am Bett des Funkers und auf der Brücke aus. Sie machte
aufmerksam auf eine Notmeldung die auf 500 kHz folgen würde. Das von
Zeit zu Zeit ein Zweiton-Autoalarmzeichen auf der Einseitenband-Not- und
Anruffrequenz 2182 kHz ausgesendet wurde, war fast normal, mexikanische
Fischer lösten es häufig aus, wenn sie betrunken waren. Automatisch
ausgesendete Alarmzeichen auf 500 kHz jedoch wurden nur gesendet, wenn
ein Schiff in Not war. Es war das erste, das ich hörte, seit ich die
Schule verlassen hatte. Ich kann meinen Schrecken nicht beschreiben, als
ich die zwei von der ITU vorgeschriebenen Minuten wartete. Sie erinnern
sich, ich sprach davon, daß die ITU, wenn möglich, zwei Minuten
Pause vorschrieb, um den durch das Alarmzeichen geweckten Funkern die Möglichkeit
zu geben in den Funkraum zu gehen, um die Notmeldung aufzunehmen. Auf 500
kHz breitete sich eine ständige Seenotpause aus. Irgend jemand begann
seinen Sender abzustimmen und wurde sofort von mir angesprochen. „QRT SOS“
war alles was ich senden mußte, dann herrschte Stille. Eine australische
Küstenfunkstelle sendete ein CQ zur gleichen Zeit als das Alarmzeichen
erklang, sie mußte es gehört haben, denn sie stellte sofort
ihre Aussendung ein. Außer einem anhaltenden statischen Rauschen
war nichts zu hören. Niemals während meiner kurzen 500 kHz-Karriere
gab es eine Stille wie diese, erinnerte ich mich. Dann kam sie:
SOS
SOS SOS CQ DE DJNK DJNK DJNK SOS BT
MV
PANAMA TRADER HULL CKRACKED IN HEAVY SEAS MAJOR FLOODING
42.27N
42.27N 178.51W 178.51W
NOW
ABANDONNING SHIP SOS BT MASTER + K
Danach
folgte ein 10 Sekunden langer Strich (ITU-Vorschrift zum Peilen)
Ich
war der erste, und sendete im A2-Modus: SOS DJNK DJNK DJNK DE NMO NMO NMO
RRR SOS
Nach
mir, war die Frequenz 500 kHz überfüllt mit See- und Küstenfunkstellen
die ihre von der ITU vorgeschriebene Antwort sendeten:
RRR
SOS SOS DJNK DJNK DJNK DE NMC NMC NMC RRR SOS (San Francisco)
SOS
DJNK DJNK DJNK DE NOJ NOJ NOJ RRR SOS (Alaska)
SOS
DJNK DJNK DJNK DE NMQ NMQ NMQ RRR SOS (Long Beach, CA)
SOS
DJNK DJNK DJNK DE KPH KPH KPH RRR SOS (San Francisco)
Die internationale
Fernmeldeunion schrieb ein striktes Format vor, das während eines
Seenotfalls in Reihenfolge ausgestrahlt werden mußte. Von nun an
mußte jede Aussendung mit SOS beginnen. Zusammen mit KFS in Kalifornien,
NRV auf Guam, einer Anzahl japanischer Küstenfunkstellen, mußte
der Funker an Bord der „Panama Trader“ jetzt Erleichterung und Trost empfinden,
da er die Gewißheit hatte, daß seine Meldung von so vielen
gehört worden war. Nachdem die Bestätigungen „RRR SOS“ beendet
waren, übernahm NMO die Leitung. Ich bat um die Beantwortung der Standardfragen
in dieser Situation, nach solchen wie diese:
SOS
DJNK DE NMO BT NEED FOLLOWING INFO
NR
OF POB
CSE
HULL
ES SS COLOR
NR
OF BOATS
BOAT
RADI FREQS, EPIRB WX, WIND SPD ES DIR, SWELL HT ES DIRECTION, CURRENT (weather
and sea data) BT SOS K·
Geduldig
beantwortete der Funker jede Frage. Nachdem ich diese wichtigen Antworten
bekommen hatte, sendete ich die unbequemste der Fragen:
SOS
DJNK DE NMO BT
OM
PSE CL KEY BEFORE U LV OK? K
SOS
NMO DE DJNK WILL DO OM
Jede Seefunkstelle
hat einen Schalter, der eingeschaltet, den Sender kontinuierlich senden
läßt, wenn die Station verlassen wird. Das versetzt die Rettungsflugzeuge
in die Lage, ihre Peilanlagen zu benutzen und das Schiff in Not zu peilen.
Ich mußte also den Funker auffordern, diesen Schalter vor Verlassen
seines Schiffes nicht zu vergessen.
Zur
gleichen Zeit druckte unser „AMVER“-Computer die Standorte aller Schiffe
aus, die den Pazifik überquerten. Es gab kein Schiff in der Nähe
des Havaristen. Möglicherweise gab es jedoch Schiffe in der Nähe
der „Panama Trader“ die keine „AMVER“-Meldungen an uns geschickt hatten.
Es war eine sehr schwache Möglichkeit, die wir vergessen konnten.
Von unserer Rettungszentrale wurde ich aufgefordert DDD SOS zu senden,
d.h. die Notmeldung von DJNK mit unserem 10-kW-Sender zu wiederholen. Also
sendete ich in A2:
AUTOALARM
(12 4-Sekunden-Striche mit einer Sekunde Pause), dann drückte ich
mit der Hand gleichmäßig meine Taste:
DDD
SOS SOS SOS DDD CQ DE NMO NMO NMO SOS BT BT
(Notmeldung
der DJNK)
ANY
SHIPS IN AREA DIVERT AND ASSIST SIGNED US COAST GUARD
AR
DDD SOS K
Für
Minuten herrschte Totenstille, für mich schienen sie wie Stunden.
Ein trauriges Gefühl der Hilflosigkeit überkam mich auf meinem
Stuhl sitzend, zusammen mit der ganzen NMO-Besatzung die still um mich
herumstand – wir alle wußten in diesem Moment daß Männer
umkamen im eisigen Ozean.
Wir
hatten Flugzeuge in der Luft die zur Position der „Panama Trader“ flogen,
so funkte ich ihm zu:
SOS
DJNK DJNK DE NMO NMO BT
USCG
AIRCRAFT LAUNCHED TO UR POSN ETA 3 HRS BT
HOWS
UR COND ? K
SOS
DE DJNK HV TO LEAVE SHIP NOW TU OM FER
Sein Sender
stieß einen Schrei aus- ja, er schrie wirklich! Ich drehte mich zu
unserem Funkstellenleiter um und fragte: „Bedeutet das?“ „Ja, der Ozean
hat gerade seinen Funkraum überflutet, ein Kurzschluß hat seinen
Sender und seine Batterien zerstört. Ich konnte es nicht glauben –
der Mann an der Taste konnte nicht umgekommen sein. Ich sendete:
SOS
DJNK DE NMO
Stille
SOS
DJNK DJNK DE NMO
In diesem
Moment legte der Chef die Hand auf meine Schulter und sagte: „Er kann nicht
mehr antworten – er ist untergegangen.“ Während der Nacht, wiederholte
ich im 15-Minuten-Abstand das Autoalarmzeichen und die SOS-Meldung – es
war nutzlos!
Als
der Tag anbrach meldeten unsere Flugzeuge das sie Trümmer und Heuballen,
das war die Ladung der „Panama Trader“, gesichtet hätten; keine Rettungsboote,
keine Leichen, nur Trümmer. Seitdem höre ich manchmal in meinen
Träumen den Schrei den der Sender der „DJNK“ in der entsetzlichen
und grauenvollen Nacht ausstieß. Ich bete das die Besatzung des Schiffes
in Frieden ruht.
Teil
7
Eine
typische Nacht
Dieser
Abschnitt unterscheidet sich vom Rest, es folgen Eintragungen einer einzigen
Stunde in das Funktagebuch, Eintragungen einer normalen Nacht. Während
unserer Ausbildung an der Funkerschule in Petaluma, Kalifornien, wurden
wir angefordert alles ins Funktagebuch zu schreiben, was wir mitgehört
hatten. Das war aufgrund der Anzahl von Rufen die während einer Nacht
gesendet wurden unmöglich. Erinnern Sie sich? Nur kurze Anrufe waren
auf 500 kHz erlaubt. Sobald ein Kontakt hergestellt worden war, mußte
auf die Arbeitsfrequenz umgeschaltet werden. Was sie in dem nachfolgenden
Funktagebuch lesen werden, sind nur ungefähr 10 bis 25 Prozent der
gehörten Zeichen.
Das
Funktagebuch besteht aus drei Spalten: Empfangene/gesendete Zeichen, Frequenz
und Zeit. Ein Schrägstrich wurde benutzt um zwei Aussendungen zu trennen,
es sei denn, er wurde über den Äther gesendet um zwei Frequenzen
anzugeben – So sehen Sie z.B. „454/440“, gemeint ist: „ Sie senden auf
454 kHz und ich werde auf 440 kHz arbeiten. Das Morsezeichen -..-. wird
dann gesendet. Seefunkstellen hatten die Wahl zwischen den Arbeitsfrequenzen
425, 454, 468, 480 und 512 kHz, den Küstenfunkstellen war jeweils
nur eine Arbeitsfrequenz zugeteilt, möglichst nahe einer der oben
angeführten. Dieses wurde gemacht, um in der Lage zu sein, im Duplex-Verfahren
auf einer dieser Frequenzen arbeiten zu können.
Alles
sind tatsächliche Aussendungen mit Ausnahme von:
1.
Bemerkungen des Funkers ( operator’s note)
2.
Der Beginn und das Ende der Seenotpause
3.
Die Eintragungen NO SIGS
(gemeint
ist, wenn in den letzten 5 Minuten keine Signale gehört wurden).
Beachten
Sie, die Morsezeichen „dit dit“, im Funktagebuch werden sie als „ee“ angezeigt.
Funktagebuch
U.S.
Coast Guard Commsta Honolulu: NMO
Radio
Day: 17 July 1979 Position: MF CW (500 kc/600m)
OPNOTE:
RM3 J.D. Herman auf Wache, OPS NML ..... 0800z
OPNOTE:
Obtained WWVH Time Tick-Clock
Correct
..... 8001z
vvv
vvv test test de nmo ge/ge/ge ..... 500 ..... 0802z
3wlm
3wlm 3wlm de zlw zlw hw? / zlw de 3wlm qru? /
r
480/488 / ok up / up / ee / ee 500
080
cq
cq cq de via via for tfc list qsw 446 ar
500 080
kok
kok kok kok kok kok kok / de / kok kok kok kok kok
/
lid / kok kok kok / de / kok de fjnb fjnb de kok ge up /
r
up / ee / ee 500
080
jkpn
jkpn de jlrt jlrt / jlrt de jkpn qth? / nw am 1500 km
sailing
153 deg out of tokyo / jlrt de nmo pse qsy / sri nmo /
jkpn
de jlrt up 512 / up 500
080
OPNOTE:
static crashes are ear-splitting tonight 081
cla
cla cla de 7xmc 7xmc k / 7xmc de cla ge / ge om do u hv
South
pacific wx between 20 es 30 s w of 180? / not yet –
Will
hv in 30 min –lsn fer our cq / ok tks /seeu / su 500
081
begin
silent period 500
081
vvv
/ sp / sri 500
0816z
ttt
ttt ttt cq de vim vim vim cyclone wrng nr 17 qsw 428 up /
ttt
ttt ttt cq de vis vis vis cyclone wrng nr 17 qsw 460 ar 500
081
end
silent period
fum
fum fum de knlw knlw obs k / knlw de xsu fum qrt til 0900 k /
r
hv obs k / ok up 480/488 k / r up / ee / ee 500
082
cq
cq cq de zdlk zdlk bt ani one hv 0700 hydropac bcst? /
zdlk
de djkv r up 480 hw? / ok / ee / ee 500
082
nmc
nmc de wrty wrty / wrty de nmc ge / ge i need ntm
nr
12-384 k / r up 425/428 k / r up / ee / ee 500
082
ttt
ttt ttt de knlh knlh knlh bt hazard to shipping lost
container
overboard qss 425 up 500 083
opnote:
shifted to 425 kc to copy knlh’s msg 083
opnote:
knlh lost container in posn 43.48n 135.81w – info
passed
to rcc for district 12 ntm 083
knlh
de nmo qsl will pass ur msg to san fran k / nmo de knlh
r
tu om nil va / de nmo su va / ee / ee 500
083
cq
cq cq de cla cla cla for south pac wx es nav wrngs qsw 470 ar 500
083
jna
jna jna de jnts jnts nw arr tokyo k / jnts de jna qsl qru k /
qru
va / ee / ee 500
083
cq
cq cq de kph kph kph tfc list es wx 512 ar 500
084
begin
silent period 500
084
xxx
xxx xxx de 9fjt 9fjt 9fjt bt engine room fire now extinguished
no
power diw need assistance 28.38s 28.38s 165.55w 165.55w / 9fjt
9fjt
de vib vib qsl up 425/430 k / vib de 9fjt r up / ee / ee 500
084
opnote:
sprv notified of 9fjt’s xxx 084
silent
period ended at 08.48z
cq
cq cq de nrv nrv nrv wx and cg marine info bcst qsw 435 kc ar 500
085
nmo
nmo de kpdr obs k / kpdr de nmo up 454/440 k / r up / ee / ee 500
085
kpdr
de nmo ge k / nmo de kpdr ge obs qrv? / r aa 99 440/454
085
opnote:
rcvd obs from kpdr
kpdr
de nmo qsl qru? k / nil tu om su va / seeu va / ee / ee 440/454
085
cq
cq cq de xja xja xja for western pacific wx qs / cq cq
cq
de 5ja 5ja 5ja tfc list and wx qsw 4 / cq cq cq de kfs
kfs
kfs tfc list q / cq cq cq de / 500
09.00z
/
lid / ur a lid / am not / are too 500
09.02z
xxx
xxx xxx cq de 7jn 7jn 7jn over due fishing vsl
qsw
441 ar 500
090
5lvw
5lvw de / ? / 5lvw de / ? de 5lvw sri om no copy /
up
8361 kHz / r up / ee / ee 500
090
npqm
npqm de noj noj / noj de npqm 12 MHz is wasted
qsy
8 MHz rtty / npqm de noj ok / ee / ee 500
090
begin
silent period 500
091
ttt
ttt ttt cq de xsa xsa xsa unmarked shoal reported
qsw
448 kHz ar 500 091
xxx
xxx xxx de onjk onjk onjk dh medico crewman with
appendicitis
k / ojnk de vib up 454/441 k / vib de ojnk r tks up /
ee
/ ee 500 091
end
silent period 500
091
Sie
werden bemerkt haben, das der Funkverkehr auf 500 kHz sehr kurz war und
die Funker schnell auf eine Arbeitsfrequenz umschalteten. Es gibt einige
ungezwungene Verfahren im Gebrauch mit großzügiger Höflichkeit,
z.B. tu (Ich danke Ihnen) tks (Danke), su oder seeu (Ich hoffe, wir hören
uns wieder), om (old man) – freundliche Anrede zwischen Funkern -, ge (Guten
Abend) und natürlich das immer wiederkehrende „dit dit“. Die Abkürzung
„va“ bedeutet soviel wie das „sk“ bei den Amateuren. Die Eintragungen zu
Beginn 09.00 Uhr waren typisch – ein Dutzend CQ‘s wurden gleichzeitig gesendet.
Die
Idee 500 kHz zur internationalen Anruf- und Notfrequenz zu machen wurde
1932 auf der Funkkonferenz in Madrid beschlossen. Ich finde es beschämend,
daß die Amateure die Idee, einer Anruffrequenz auf jedem Band, nicht
durchgesetzt haben. Eine Anruffrequenz, auf der Anrufe von Station zu Station
und CQ-Rufe gemacht werden, und von der beide Partner für ein QSO
auf eine andere Frequenz umschalten könnten. Die Zwei-Meter-Amateur-Relais
kommen dieser Idee am nächsten die Amateure vergessen jedoch vom Relais
herunter zu gehen um im „Simplex“-Betrieb zu arbeiten.
Ich
hoffe, daß Ihnen diese kurze Einführung in eine Ära der
Kommunikation gefallen hat, eine Ära, die nie wiederkehren wird.
April
2001
Zum
Teil I: Hier klicken
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