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Nach
dem tragischen Untergang der „Titanic“ im Jahre 1912 wurde in London eine
internationale Konferenz zum Schutze des menschlichen Lebens auf See einberufen.
Vertreter von 16 Nationen unterzeichneten ein Dokument, in dem sie sich
verpflichteten, mit einem Bündel einheitlicher Maßnahmen, das
Leben der Seefahrer zu schützen. Bekannt wurde dieses Dokument unter
dem Namen „Konferenz zum Schutze des menschlichen Lebens auf See“, (SOLAS).
Schiffe in bestimmten Kategorien waren jetzt verpflichtet, eine kontinuierliche Funkwache zu gehen, das bedeutete, daß die Reeder ihre Schiffe mit drei Funkern besetzen mußten, es sei denn, sie hatten einen automatischen Alarmempfänger an Bord, der den Empfang des Alarmsignals sicherstellte, wenn die Funkstation nicht besetzt war. Zum Teil waren diese zusätzlichen Funker auch nur sogenannte „Hörmänner“, die ganz speziell auf das Erkennen von Notzeichen ausgebildet waren. Der Alarmempfänger wurde ausgelöst durch das Alarmsignal, das ein Schiff in Not sendete, und alle, auch den Funker an Bord weckte, wenn er nicht auf Wache war. In Australien hatte die Commonwealth Regierung Regierung 1911 mit dem Aufbau von Küstenfunkstellen begonnen, die erste wurde am 8. Februar 1912 in der Nähe von Melbourne eröffnet. |
Eine
zweite ging einige Wochen später in Hobart in Betrieb. Vier weitere
Küstenfunkstellen folgten im gleichen Jahr in Brisbane, Adelaide,
Sydney und Perth.
Die beiden zuletzt genannten Funkstellen wurden mit 25 kW Telefunken Löschfunkensendern ausgerüstet. 1914, als der Erste Weltkrieg begann, waren insgesamt 19 Küstenfunkstellen in Betrieb. Nach Reihenfolge der Inbetriebnahme waren dies: „Melboune Radio“ / VIM am 08.12.1912, „Hobart Radio“ / VIH am 30.04.1912, „Sydney Radio“ / VIS am 19.08.1912, "Brisbane Radio“ / VIB am 02.09.1912, „Perth Radio“ / VIP am 30.09.1912, „Adelaide Radio / VIA am 01.10.1912, „Thursday Island Radio“ / VII am 26.02.1913, „Port Moresby Radio“ / VJZ am 26.02.1913, „Mount Gambier Radio“ am 01.03.1913, „Geraldton Radio“ / VIN am 12.05.1913, „Rockhampton Radio“ / VIR am 24.05.1913, „Cooktown Radio“ am 12.06.1913, „Esperance Radio“ / VIE am 21.07.1913, „Townsville Radio“ / VIT am 07.08.1913, „Broome Radio“ / VIO am 18.08.1913, „Darvin Radio“/VID am 25.09.1913, „Flinders Island Radio“ am 08.10.1913, „Roebourne Radio“ am 26.01.1914 und „Wyndham Radio“ / VIW am 18.05.1914. Die Kommunikation wurde hauptsächlich in Morsetelegraphie auf der Frequenz 500 kHz abgewickelt. Nach dem Ersten Weltkrieg und in den zwanziger Jahren verbesserte man die Ausrüstung, d.h. man ersetzte die Löschfunkensender und Kristalldetektoren durch moderne Röhrengeräte. Mit den Kurzwellensendern, die auch schon für Funktelefonie einsetzbar waren, konnte die Reichweite erheblich erweitert werden. Hier eine XXX-Meldung sowie eine Windwarnung von „Perth Radio“ / VIP, aufgenommen am 12. und 13.01. 1998 jeweils um 1200 UTC auf 17161 kHz. xxx
xxx xxx cq cq cq de vip vip vip
Der Morsetelegrafiedienst der australischen Küstenfunkstellen wurde am 31. Januar 1999 um 2359 UTC eingestellt. Die letzte Aussendung, von „Melbourne Radio“ getastet, wurde gleichzeitig über die Sender von „Sydney Radio“ und „Townsville Radio“ übertragen. „Perth Radio“ tastete gleichzeitig auch den Sender von „Darwin Radio“. |
Die
letzte Aussendung der KüFuSt VIM / VIT / VIS
cq cq cq de vim/vis/vit. this is the final morse transmission from the telstra marine communications network. we conclude our final cw watch keeping after 87 years of continuous service with pride and sadness. telstra, the australian maritime safety authority and the bureau of meteorology wish all seafarers fair winds and following seas. on behalf of the countless souls who would have died but for them, we salute all who have served our profession with skill and dedication through the years. 73s. = 31st january 1999 2359 utc .-.-. ...-.- „Darwin Radio“ / VID, QTH 12.26 S 130.50 E ging am 25. September 1913 von einem Platz in Betrieb, auch bekannt unter dem Namen „Frogs Hollow“, auf dem heute das Casino steht. Während des Zweiten Weltkriegs, als die Japaner Darwin bombardierten, wurde auch die Station getroffen. Sie überlebte und setzte ihren Dienst fort, bis sie 1952 an ihren jetzigen Standort in Parap verlegt wurde. Weihnachten 1974 zog ein mächtiger Taifun über Darwin hinweg, der die gesamte Stadt zerstörte. Die Station überlebte, sie war jedoch eine Woche nicht in der Luft weil alle Antennen heruntergerissen worden waren. |
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„Darwin
Radio“ / VID stellte für viele Jahre den „Outpost Radio Service“ als
„VJY“ zu den große Viehfarmen im Innern Australiens sowie zu den
Fernsteuerungsanlagen in den nördlichen Gebieten des Landes und Queensland
her. Da es keine Telefonnetze in diesen Gebieten gab, mußte der ganze
Verkehr über Funk abgewickelt werden. Anfang der 70er Jahre übernahm
die Post diesen Verkehr, heute wird er über Satelliten geführt.
„Darwin Radio“/VID war einst eine der meistbeschäftigsten Stationen und besetzt mit einer 10köpfigen Besatzung. 1999 wurden die Funker abgezogen. Heute wird die Station, ferngesteuert für den GMDSS-Dienst von „Perth Radio“ / VIP, und von „Brisbane Radio“ für den Rad- und Seaphone service, betrieben. „Darvin Radio“ / VID bietet heute noch folgende Dienste an: 24 hour monitoring of all HF voice distress frequencies (remote from „Perth Radio“ / VIP) Scheduled broadcast of weather forecasts and nav wngs Free medical advice to ships at sea Reception of AUSREP reports on behalf of AMSA 24 hour Radphone and Seaphone service via „Brisbane Radio“ / VIB |
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„Sydney
Radio“ / VIS QTH 33.59 S 151.14 E
1912 bei Pennant Hills eröffnet, war für viele Jahre mit seinen KW-Sendern die einzige Funkstelle für den Weitverkehr. 1927, am 8. Februar, verlegte man die Betriebsstelle nach La Perousa, von wo aus sie weiterhin die bedeutendste Kurzwellen-Funkstelle blieb. 1956 errichtete man in Doonside eine neue, von La Perousa fernbediente Sendestelle. Zusätzlich nahm man im gleichen Jahr in Bringelly eine neue Empfangsfunkstelle in Betrieb. Beide Einrichtungen arbeiteten zufriedenstellend bis zur Reorganisation der Küstenfunkstellen in Australien in den 90er Jahren. Man schloß die Küstenfunkstelle und verlegte die technischen Einrichtungen nach „Brisbane Radio“. „Sydney Radio“ war die Haupttelegrafiestation mit über 65 Mitarbeitern und unterhielt außerdem einen automatischen Telexbetrieb, bis dieser im Jahre 1992 nach „Perth Radio“ verlegt wurde. Heute ist „Sydney Radio“/VIS unbesetzt und wird ferngesteuert von „Brisbane Radio“ / VIP betrieben. UKW-Stationen in Waverley (Sydney), Newcastle und Nowra, und GMDSS-Einrichtungen auf 2182, 4125 und 6215 kHz sind eingerichtet. Der KW-Radphone-Dienst wird heute vom „Brisbane Communications Center“ in Ningi betrieben. Der alte Name „Sydney Radio“ wird weiter verwendet, denn er ist weithin bekannt und anerkannt in der ganzen Welt. Abschaltung der Sender bei „Sydney Radio“ / VIS Peter Hewitson (li.) |
„Sydney Radio“ / VIS bietet folgende Dienste an: 24 hour monitoring HF voice distress frequenvies Scheduled broadcasts of weather forecasts and nav wngs Free medical advice to ships at sea via radio Reception of AUSREP reports on behalf of AMSA 24 hour Radphone and Seaphone service via „Brisbane Radio“ / VIB Das
Brisbane Communications Centre QTH 27.04 S 153.03
E
„Townsville
Radio“ / VIT QTH 19.12 S 146.46 E
„Melbourne
Radio“ / VIM QTH 28.28 S 144.55 E
„Perth
Radio“ / VIP QTH 31.48 S 115.53 E
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Nachwort:
Die Dienste aller australischen KüFuSt werden 2002 eingestellt. Es
wird noch mit "Taupo Maritime Radio" / ZLM verhandelt, eventuell übernehmen
die den DSC-Betrieb, alles andere wird aber geschlossen.
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