Im
Empfänger der Funkstation der „Aurora“ wurden zwei vorab eingestellte
Kontaktdetektoren verwendet, so dass bei anliegender Funkverbindung nur
noch ein Feinabgleich erfolgen mußte. Der erste Detektor besaß
einen Zinkit-Chalkopyrit-Kontakt, der zweite einen Pyrit-Kupfer-Übergang.
Außerdem wies der zweite Detektor, der von der Verwaltung der Flotte
in Auftrag gegeben wurde, eine konstruktive Besonderheit auf. Sie bestand
darin, dass im Kristallhalter drei Kristalle befestigt waren, von denen
ein beliebiger benutzt werden konnte.
Im
oberen Teil der Frontseite des Empfängers befindet sich der Antennenumschalter,
mit dessen Hilfe die Antenne an den Sender oder Empfänger geschaltet
wird. Die Arbeitsweise der „tönenden Funkstation“ beruht auf dem Prinzip
der Löschfunkenstrecke, die gegenüber dem Knallfunkenprinzip
mehrere Vorteile aufweist.
Um
bei geringer Länge der Löschfunkenstrecke und bei niedriger Speisespannung
die notwendige Leistung und damit Reichweite der Station zu erhalten, mußte
die Zahl der Entladungen pro Zeiteinheit erhöht werden. In den Funkstationen
des Typs UMO waren es bis zu 2000 Entladungen je Sekunde. In diesem Fall
hört man das Signal des Senders im Kopfhörer nicht als Knarren
wie bei den Knallfunkensendern, sondern als ununterbrochenen Ton, dessen
Frequenz durch die des Umformers bestimmt wird. Durch eine einfache
Regelung war es möglich, in den Kopfhörern einen „musikalischen“
Ton bestimmter Höhe zu erhalten. Gerade dieser Ton der Signale bedingte
die erhöhte Reichweite und Zuverlässigkeit der Funkstation mit
Löschfunkenstrecke. Das war so, weil sich die Kopfhörer erstens
als empfindlicher für die musikalischen Töne erwiesen. Sie gaben
diese wesentlich besser wieder, als das Knarren der Knallfunkensender.
Zweitens konnten die tönenden Signale besser voneinander und vom Pegel
der Störungen unterschieden werden.
Die
Inbetriebnahme des Senders ...
...
einer solchen „tönenden Funkstation“ vollzog sich gewöhnlich
so, dass zuerst der Sender auf die notwendige Wellenlänge abgestimmt
wurde. Danach wurden die entsprechenden Klemmen der Verlängerungsspule
geschlossen. Nun wurde der Umformer gestartet und mittels Einstellwiderstand
der Stromfrequenz so geregelt, dass im Primär- und Sekundärkreis
des Aufwärtstransformators Resonanz eintrat. In Anhängigkeit
von der geforderten Reichweite des Senders wählte man mit Hilfe einer
speziellen Tabelle die Anzahl der Kupferplatten der Löschfunkenstrecke.
Anhand der Tontabelle wurde die Spannung bestimmt, die bei vorgegebener
Länge der Löschfunkenstrecke den gewählten musikalischen
Ton ergab. Diese Regulierung wurde mit dem Einstellwiderstand vorgenommen.
Vor
dem Beginn des Sendens wurde die Taste gedrückt und unter Kontrolle
des Amperemeters des Senders eine Nachstimmung des Variometers vorgenommen,
so dass Resonanz zwischen Schwingkreis und Antennensystem eintrat. Zur
Kontrolle der Tonreinheit wurde ein Kontrollempfänger benutzt, den
man als „Tonprüfer“ bezeichnete. |